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Sportlerinnen und Sportler aus allen Teilen der Welt wetteifern derzeit bei den Olympischen Sommerspielen in London um Rekorde und Medaillen. Um internationales Flair – fast wie im Olympischen Dorf – zu erleben, muss man als Jenaer oder Jenenser aber nicht extra nach London reisen: Denn auch die Friedrich-Schiller-Universität wird am kommenden Wochenende wieder einmal zum Reiseziel für Gäste aus aller Welt. Wenn am 5. August der diesjährige „Internationale Sommerkurs für Germanistik“ startet, werden einige Teilnehmer mehr als 9.000 Kilometer zurückgelegt haben, um etwa aus Brasilien nach Thüringen zu reisen. Andere kommen aus China, Indien, Ghana oder Äthiopien. Bis zum 25. August werden 76 Lehrer, Germanisten und Studierende aus 29 Ländern an der Jenaer Universität ihre Deutschkenntnisse erweitern.
Seit 1889, so lange wie an keiner anderen deutschen Universität, lernen in Jena während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer internationale Gäste die deutsche Sprache. In diesem Jahr richtet die Universität mittlerweile zum 71. Mal den Sommerkurs aus. Seit 1962 – seit genau 50 Jahren – findet der Sprachkurs durchgehend jedes Jahr statt; seit 20 Jahren organisiert das Institut für Auslandsgermanistik der Jenaer Universität das Weiterbildungsangebot und lockt damit jeden Sommer zahlreiche internationale Gäste in die Saalestadt.
In diesem Jahr werden sich die Kursteilnehmer unter dem Motto „Deutsch als Investition in die Zukunft – Sprache, Menschen und Kulturen“ unter anderem mit berufsbezogenen Aspekten der deutschen Sprache auseinandersetzen. „In der heutigen globalisierten Welt sind gute Fremdsprachenkenntnisse von immenser Bedeutung“, macht Institutsdirektor Prof. Dr. Bernt Ahrenholz deutlich. Neben Englisch spiele dabei Deutsch als Fremdsprache in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur eine wachsende Rolle.
Traditionsgemäß steht beim Sommerkurs an der Universität Jena aber nicht allein das Sprachenlernen im Mittelpunkt. „Es geht auch um das Kennenlernen der deutschen Kultur und vielfältige Begegnungen mit Menschen“, sagt Kursleiter Thomas Müller. So werden die Kursteilnehmer nach der morgendlichen Arbeit in den Sprachgruppen auch Vorträge zu Themen der deutschen Sprache, Kultur und Geschichte hören, bevor sie jeweils am Nachmittag ihre Sprachkenntnisse in Arbeitsgemeinschaften und Workshops anwenden oder beim Stadtspaziergang und einer kunsthistorischen Führung durch die Universität auf den Prüfstand stellen.
„Hoch im Kurs stehen auch immer unsere Abendveranstaltungen“, weiß Thomas Müller. Höhepunkt in diesem Jahr ist die gemeinsam mit der Thalia-Buchhandlung und dem Lesezeichen e. V. organisierte Lesung des Schriftstellers Eugen Ruge. Der Autor wird am 17. August ab 19 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) aus seinem Werk „In Zeiten abnehmenden Lichts“ lesen. Für diesen Roman, der deutsche Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht, wurde Ruge mit dem Deutschen Buchpreis 2011 ausgezeichnet. Zu der Veranstaltung ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Eintrittskarten sind in der Thalia „Neue Mitte“ (Leutragraben 1) zum Vorverkaufspreis von 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) erhältlich oder an der Abendkasse für 10 Euro.
Weitere Informationen sowie das komplette Programm des 71. Internationalen Sommerkurses für Germanistik sind zu finden unter: http://www.uni-jena.de/Internationaler_Sommerkurs.html.