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VON INFORMATIONSDIENST WISSENSCHAFT  |  28.06.2012 09:06

Fit fürs Studium: FH FFM fördert Schüler(innen)

Jugendliche aus nichtakademischen Elternhäusern beenden Projekt

39 Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich am Projekt „Chancen bilden – Fit fürs Studium“ der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) teilgenommen. Sie und ihre studentischen Mentor(inn)en erhielten ihre Urkunde von FH-Vizepräsidentin Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer. Mit dem Projekt werden Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Elternhäusern im letzten Schuljahr vor dem (Fach)-Abitur gezielt gefördert. Ihnen soll so der Einstieg in ein erfolgreiches Studium erleichtert werden.

Die Teilnehmenden setzten sich wie folgt zusammen: 63 Prozent weiblich und 27 Prozent männlich, davon 51,5 Prozent aus Fachoberschulen und 48,5 Prozent aus Gymnasien. Aus Nichtakademikerfamilien kamen fast 100 Prozent und 76 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Bei 66 Prozent von ihnen ist die Familiensprache nicht Deutsch oder es wird zwischen Deutsch und einer anderen Sprache gewechselt. Die Schüler(innen) beziehungsweise deren Eltern stammten aus 24 unterschiedlichen Ländern.

Sie nahmen an fünf Workshops mit folgenden Themen teil: „Warum studieren?“, „Meine Stärken“, „Was studieren?“, „Wie studieren?“ und „Studieren – was heißt das?“. Die Schüler(innen) werden von studentischen Mentor(inn)en aus der FH Frankfurt bis ins Studium hinein begleitet.

„Während zu Beginn der Förderung die meisten Schülerinnen und Schüler noch große Zweifel hatten, ob sie für ein Studium geeignet seien, ist sich am Ende der Projektteilnahme die große Mehrheit sicher, dass sie ein Studium beginnen wollen. Sie haben jetzt eine Vorstellung von ihren Wunschstudiengängen“, erklärt Projektleiter Frank Heiner Weyel, Studienberater an der FH Frankfurt. „Es war jedoch kein prioritäres Ziel, Schülerinnen und Schüler für die FH zu gewinnen. Ziel war es, sie für das Studium im Allgemeinen fit zu machen.“

„Der Einstieg ins Studium fiel mir im Gegensatz zu meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen auffallend leicht“, sagt Mentorin Severine Sabow. Sie hatte als Schülerin beim ersten Durchgang von „Chancen bilden“ teilgenommen; nun studiert sie bereits im zweiten Semester Soziale Arbeit an der FH Frankfurt.

„Durch meine Teilnahme am Projekt wusste ich schon, was auf mich zukommt und habe das Studium innerlich bestärkt angepackt“, so Sabow. Die Mentorinnen und Mentoren betonten, dass sie durch ihre Teilnahme Verantwortung übernehmen und eigene Erfahrungen weitergeben konnten. Auch hätten sie sich durch das Projekt intensiv mit den Themen Bildungschancen und Bildungsbenachteiligung auseinandergesetzt und erste Einblicke ins Projektmanagement erhalten.

Der dritte Durchgang des Projekts beginnt im Oktober 2012. Zum ersten Mal wird die Frankfurter Heinrich-Kleyer-Schule mit einer Gruppe teilnehmen. Zudem sollen beim kommenden Jahrgang die studentischen Mentor(inn)en noch stärker als bisher in die Betreuung der Schüler(innen) einbezogen werden. Neben den Workshops sind Treffen an der FH Frankfurt, der Besuch von Lehrveranstaltungen und bei Bedarf auch Nachhilfe geplant.

Für „Chancen bilden“ können sich weiterhin Schüler(innen) der beteiligten Schulen bewerben, in deren Familie bisher niemand studiert hat oder deren Eltern über geringe finanzielle Mittel verfügen. Für das Projekt werden zudem weiterhin studentische Mentor(inn)en gesucht. Für interessierte Studierende findet hierzu am 28. Juni 2012 an der FH FFM eine Infoveranstaltung statt.

Das Projekt wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) gefördert. Projektpartner der FH Frankfurt waren bisher: Bettinaschule (Frankfurt), Theodor-Heuss-Schule (Offenbach), Ernst-Reuter-Schule I (Frankfurt), Max-Eyth-Schule (Dreieich-Sprendlingen) und Franz-Böhm-Schule (Frankfurt).

Weitere Informationen zum Projekt unter: http://www.fh-frankfurt.de/chancenbilden