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Im Rotkäppchensalon diskutieren Sozialwissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin in wöchentlichen Debatten neue Perspektiven auf „den“ Osten
Es tut sich was. Im Osten. Vor allem aber auch im Diskurs über den Osten. Denn allzu häufig beschränkt sich der "Ostdiskurs" auf Kult (wie in den Filmen Sonnenallee oder Good Bye Lenin), den Solidarpakt oder Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck als zwei Ostdeutsche in den mächtigsten Ämtern Deutschlands.
Sandra Matthäus, Studentin der Sozialwissenscahften an der HU und Daniel Kubiak, Mitarbeiter am Institut der Sozialwissenschaften sind die Initiatoren des „Rotkäppchensalons“, einer wöchentlichen Diskussionsreihe am Institut für Sozialwissenschaften, die festgefahrene und unterkomplexe Ost-West- und Wiedervereinigungsnarrative hinterfragt, sowie private, politische und wissenschaftliche Diskurse aus ihrer Trägheit und Eindimensionalität lösen möchte. Ziel der Veranstaltung ist es, sowohl eine gesellschaftlich-politische Debatte, als auch eine neuerliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen, bei der mögliche blinde Flecken in der bisherigen Thematisierung in Politik, Gesellschaft, und Forschung aufgedeckt werden.
Rotkäppchensalon – neue Perspektiven auf „den“ Osten
immer dienstags 20 Uhr am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität Universitätsstraße 3b im Raum 004, 10117 Berlin
Programm
15.05.2012
Im Dienst der Staatssicherheit. Zum Habitus der hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter
Dr. Uwe Krähnke, Johannes-Keppler Universität Linz/ Universität Leipzig
29.05.2012
Transfereliten - Besserwessis bei den Jammerossis. Das Beispiel Treuhand
Marcus Böick, M.A., Promotionssipendiat der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur/ Mitarbeiter der Sächsischen Staatsakademie der Wissenschaften
Kommentar: Prof. Dr. Karin Lohr, Humboldt-Universität zu Berlin
05.06.2012
Die Wendegeneration - Annäherungen an einen deutschen Jahrgang
Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft/ Yale University
Dr. Eva Schulze, wiss. Leiterin des BIS Berliner Institut für Sozialforschung
12.06.2012
"Und denn wolln se uns was über die Stasi erzähln..." - Zum Verhältnis von autobiografischen Erzählungen und kollektiven Erinnerungen an das Leben in der DDR.
Melanie Lorek, Dipl. Soz.-Wiss., The Graduate Center - City University of New York
19.06.2012
Der "Ossi" als symbolischer Ausländer: Ostdeutschland und Rechtsextremismus
Prof. Dr. Rebecca Pates, Universität Leipzig
26.06.2012
Vorwärts zur Normalität? Nachholprozesse und Disparitäten funktionaler Differenzierung in Ostdeutschland
Dr. Tobias Peter, Universität Freiburg/ Institut für Hochschulforschung Wittenberg
03.07.2012
Können wir über Ostdeutschland reden? Ein Streitgespräch zwischen zwei Generationen
Holger Witzel, Autor, Verfasser der Stern-Kolumne & des Buches "Schnauze Wessi!"
Johannes Staemmler, M.A., Mitinitiator "3te Generation Ostdeutschland"
Der Rotkäppchensalon gliedert sich an das Netzwerk "3te Generation Ostdeutschland", in dem sich Vertreter der Wendegeneration zusammengetan haben, um sich dem Thema Ostdeutschland wissenschaftlich neu anzunähern und wird vom Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin mit Unterstützung des Lehrbereichs Soziologie der Arbeit und Geschlechterverhältnisse und vom Alumniverein Uni3b unterstützt.
Nähere Informationen:
http://www.dritte-generation-ost.de/aktivitaeten/rotkaeppchensalon