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„Die CeBIT zählt für uns als Hochschule mit zu den wichtigsten Terminen des Jahres“, erläutert TH-Präsident Professor Dr. László Ungvári „denn hier können wir unsere Projekte den entscheidenden Multiplikatoren vorstellen“. Wie in jedem Jahr präsentiert die Hochschule auf dem Forschungsgemeinschaftsstand der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg technische Innovationen aus ihren Lehr- und Forschungsbereichen. Hierzu zählen drei Projekte aus der Telematik sowie jeweils ein Projekt aus dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik.
So entwickelte beispielsweise Telematik-Professorin Birgit Wilkes gemeinsam mit der Kieback&Peter GmbH die intelligente Heizungssteuerung „proFIF“. Ihr Grundprinzip besteht darin, dass in Zeiten, in denen ein Raum nicht genutzt wird, die Raumtemperatur automatisch sinkt – das spart Energie und Kosten. Hierfür sammelt die Heizungssteuerung zunächst über einen bestimmten Zeitraum Informationen über die Nutzungsgewohnheiten der Bewohner und erstellt daraus ein Benutzerprofil. Lediglich die gewünschte „Wohlfühltemperatur“ muss noch manuell am Thermostatventil eingestellt werden. Bei den bisher am Markt erhältlichen Systemen muss der Benutzer die Zeiten seiner Abwesenheit selbst programmieren.
Ebenfalls aus dem Bereich Telematik stammt das Informationssystem „BiblioScan“. Das unter Leitung von Professor Dr. Stefan Brunthaler entwickelte System dient der permanenten Bestandserfassung von Bibliotheksmedien. Mittels moderner RFID-Technologie können zu jeder Zeit aktuelle Daten zu Standort und Verfügbarkeit des jeweiligen Mediums – auch außerhalb der Ausleihe – abgerufen werden. Zusätzlich zeigt „BiblioScan“ in einer 3D-Darstellung wo sich die einzelnen Medien befinden und führt den Benutzer direkt zum Standort.
Professor Dr. Ralf Vandenhouten entwickelte, gemeinsam mit der ixellence GmbH Wildau, ein Verfahren zur präzisen Längenmessung. Dieses basiert auf dem Prinzip des räumlichen Sehens (Stereoskopie). Die intelligente Software vermisst in weniger als einer Sekunde exakt ein beliebiges 3D-Objekt. Dank einer speziellen Auto-Kalibrierung werden Wetter- oder Temperaturveränderungen, die zu Messfehlern führen können, kompensiert. Das bislang erste System dieser Art ist mit den verschiedensten Kameratypen kompatibel und kann Tag und Nacht, innen und außen sowie mobil in Fahrzeugen eingesetzt werden. Außerdem liegen die Kosten für die erforderliche Hardware im Vergleich zu anderen Vermessungstechnologien bei einem Bruchteil.
Der sichere internationale Container-Güterverkehr steht im Mittelpunkt des vom BMBF geförderten Projektes „ContainIT“. Dahinter stehen die Forschungsgruppe „Sichere Objektidentität“ an der TH Wildau, das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, die TU Hamburg-Harburg sowie die Unternehmen EADS, Astrium, Bosch, Dakosy, dbh logistics IT AG , FET, SAP und Sapper. „Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert von der TH Wildau. „Ziel ist es, die einzelnen IKT-Insellösungen zu vernetzen, ein Risiko Profiling durchzuführen und das vernetzte IKT-System gegen Eingriffe oder Angriffe von außen zu schützen.“ Zusätzlich stellt die Forschungsgruppe das Projekt „Einheitlicher Blutspendeausweis für das DRK“ vor. Der neue Ausweis enthält einen Speicherchip (RFID), der alle wichtigen Daten des Blutspenders speichert. Neben den personenbezogenen Daten wie Name, Anschrift und Blutgruppe gehören dazu auch die Zahl der geleisteten Spenden und das Datum der jeweils letzten Blutspende. Diese Daten können ausschließlich von den Lesegeräten der DRK-Blutspendedienste gelesen werden.
Professor Dr. Michael Hendrix entwickelte gemeinsam mit seinem Team und dem Zentraldienst der Polizei des Landes Brandenburg (ZDPol) ein Informationssystem für den Kampfmittelbeseitigungsdienst. Die Anwendung wurde für das Intranet der Polizei geschaffen und verbessert die Antragsbearbeitung zur Überprüfung von Kampfmittelbelastungen. Zudem schafft es eine einheitliche Datenbasis für den zeitnahen und lückenlosen Nachweis der im Land Brandenburg geborgenen und vernichteten Kampfmittel. Mittelfristig können auch Bürgerinnen und Bürger über die Brandenburger Internetwache der Polizei direkt in den jeweiligen Verwaltungsvorgang einbezogen werden.