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Im Rahmen der diesjährigen Absolventenfeier der Internationalen Bremer Graduiertenschule für Meereswissenschaften, kurz GLOMAR, erhielt Nachwuchswissenschaftlerin Anna-Maria Hubert den „GLOMAR Best Paper Award 2011“. Mit dem Preis in Höhe von 1000 Euro wird jedes Jahr die beste wissenschaftliche Veröffentlichung einer Doktorandin oder eines Doktoranden der Graduiertenschule ausgezeichnet. In ihrer preisgekrönten Publikation behandelt Anna-Maria Hubert juristische Fragen zur Regulierung der Meeresforschung zum Schutz der Umwelt.
Unsere Ozeane bergen bis heute unzählige Geheimnisse. Laufend werden neue Entdeckungen aus der Meeresforschung vermeldet, die unser Verständnis der Ozeane grundlegend verändern. Dabei greifen die Meeresforscher aber auch in die Meeresumwelt ein, was die Meeresforschung vor ein Paradoxon stellt: Zum einen dokumentiert sie die Gefährdung der Meeresumwelt durch menschliche Aktivitäten, wie Verschmutzung, Überfischung oder auch die Folgen des Klimawandels. So schafft die Meeresforschung die Vorraussetzungen für ein Verständnis der Risiken menschlicher Aktivitäten für die Unterwasserwelt und damit für die entsprechende Gesetzgebung zu deren Schutz. Zum anderen greift die Meeresforschung im Rahmen von Forschungsaktivitäten aber auch in den Lebensraum unter Wasser ein. In ihrer Studie wägt Anna-Maria Hubert die Freiheit der wissenschaftlichen Arbeit gegen gesetzliche Begrenzungen der Meeresforschung zum Umweltschutz ab. „Es ist notwendig, die bedeutsamen Ziele der Meeresforschung und den Schutz der Meeresumwelt so auszubalancieren, dass das bestmögliche Resultat erreicht wird“, erklärt die gebürtige Kanadierin.
Huberts Studie wurde im November 2011 in der Fachzeitschrift Ocean Development & International Law veröffentlicht, wofür sie nun mit dem „GLOMAR Best Paper Award 2011“ ausgezeichnet wurde. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Absolventenfeier der Graduiertenschule GLOMAR am 13. Dezember 2011 am MARUM, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, statt. „Anna-Maria Huberts Artikel bringt wichtige und spannende Erkenntnisgewinne für den Bereich des See- und Meeresumweltrechts“, sagt Dr. Till Markus, der die Laudatio hielt.
Nach ihrem Grundstudium der Naturwissenschaften sowie der Rechtswissenschaften an der University of Calgary in Kanada kam die Preisträgerin 2007 an die Universität Bremen. Hier machte sie ihren Magister in den Rechtswissenschaften und begann 2009 ihre Studien als Doktorandin und Mitglied der Graduiertenschule GLOMAR (Global Change in the Marine Realm / Globaler Wandel in der Meeresumwelt). „Das Beste an GLOMAR ist, dass hier Studenten unterschiedlichster Fachrichtungen und Nationalitäten zusammenkommen. Der Austausch mit den Naturwissenschaftlern ist für mich als Juristin im Umweltbereich unglaublich wertvoll und hilfreich“, sagt Hubert. GLOMAR wurde im November 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative gegründet und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Ausgewählte Nachwuchswissenschaftler erhalten hier gemeinsam eine exzellente Ausbildung in allen Bereichen der Meereswissenschaften von der Ozeanographie bis zum Seerecht. "Über die Kooperation so vieler Disziplinen in GLOMAR sensibilisieren wir sowohl die „Schiff-fahrenden“ Meeresforscher für die rechtlichen Seite des Meeresschutzes als auch die Juristen für die Bedürfnisse der aktiven Meeresforschung", sagt Prof. Dr. Dierk Hebbeln, Leiter der Graduiertenschule GLOMAR.