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Das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden und die Heliatek GmbH sind die diesjährigen Sieger im Wettbewerb "wissen.schafft.arbeit", den die TU Chemnitz zum vierten Mal ausgelobt hat. Der mit 20.000 Euro dotierte Technologie-Transferpreis wurde in diesem Jahr gestiftet von der Sachsen Bank, der NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH und der KOMSA Kommunikation Sachsen AG. Den Preis, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie steht, erhalten die Sieger für die kostengünstige Herstellung organischer Solarzellen, die auch für den Einsatz auf flexiblen Trägerfolien geeignet sind. Den Glaspokal nahm am 24. November 2011 Prof.
Dr. Karl Leo vom Institut für Angewandte Photophysik der TU Chemnitz bei einer Festveranstaltung im pumpwerk eins in Chemnitz entgegen.
"Besonders überzeugte die Jury die hohe Innovation der Technologie und die Schnelligkeit, mit der dieses Transferprojekt angelaufen ist", berichtet Jury-Mitglied Prof. Harald R. Pfab, Vorsitzender des Vorstands der Sachsen Bank, und ergänzt: "Die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie ist vielversprechend. Der Transferprozess ist gelungen. In dem Dresdner Unternehmen sind bislang 70 Arbeitsplätze entstanden. Außerdem ist Heliatek dabei, einen serienmäßigen Produktionsprozess zu entwickeln." Die Solarzellen zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Effizienz und lange Lebensdauer aus. Durch ihre Flexibilität können sie auch auf unebenen Flächen angebracht werden; die Halbtransparenz soll einen Einsatz in Fensterscheiben möglich machen. Aktuell befindet sich Heliatek am Übergang vom Labor- ins Produktionsstadium, bei dem flexible organische Solarzellen in einem Rolle-zu-Rolle- Prozess hergestellt werden. Erste Produkte der Heliatek werden nach Angaben des Unternehmens im zw eiten Halbjahr 2012 erhältlich sein.
Der Wettbewerb "wissen.schafft.arbeit" richtet sich an Wissenschaftler sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die in der Zusammenarbeit einen effektiven Wissens- und Technologietransfer durchgeführt haben.
"Insgesamt gingen 2011 aus ganz Deutschland und mit internationaler Beteiligung 46 Bewerbungen an der TU Chemnitz ein. Besonders viele Einreichungen, nämlich 21, kamen in diesem Jahr aus Sachsen, was seinen Höhepunkt darin findet, dass zum ersten Mal alle Finalisten ihre Wurzeln im Freistaat haben", berichtet Prof. Dr. Cornelia Zanger, kommissarische Rektorin der TU Chemnitz, und fügt hinzu: "Auf Grund der hohen Qualität der Bewerbungen war es für die bundesweit zusammengesetzte Jury auch dieses Jahr schwer, einen Preisträger auszuwählen. Nur gut, dass erneut zwei weitere Preise zu vergeben waren."
Einer davon ist der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgelobte Sonderpreis für einen herausragenden Technologietransfer mit besonderem Entwicklungspotenzial. Mit diesem Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung e.V. und der ScIDre Scientific Instruments Dresden GmbH geehrt. Die Bewerber haben die Entwicklung hochinnovativer Geräte zur Realisierung komplizierter Forschungsvorhaben als Marktlücke entdeckt. Sie erhielten die Auszeichnung für eine herausragende und außergewöhnliche Transferleistung, die bislang nicht genutzte Potenziale aus Forschungseinrichtungen in die Wirtschaft bringt.
Ebenfalls zum zweiten Mal vergeben wurde der für ein besonderes Wachstum ausgelobte Preis der Unternehmensberatung Rödl & Partner. Er ging an die Professur Datenverwaltungssysteme der TU Chemnitz und die dimensio informatics GmbH. Das Chemnitzer Unternehmen ist eine Ausgründung aus der Professur. Ausgezeichnet werden die Partner für eine kontinuierliche Personalübernahme und einen fortlaufenden Technologietransfer. Das Team von dimensio informatics besteht derzeit aus neun festangestellten sowie drei teilzeit- oder geringfügig beschäftigten Mitarbeitern. Das Unternehmen ist gerade dabei, weitere und auch internationale Märkte zu erschließen, was für die Unternehmensberatung Rödl & Partner ein besonders preiswürdiger Aspekt war.
Stichwort: Wettbewerb und Preis "wissen.schafft.arbeit"
"Wissens- und Technologietransfer ist keine Einbahnstraße", schreibt Dr.
Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie sowie Schirmherr des Wettbewerbs "wissen.schafft.arbeit" in seinem Grußwort an die Bewerber der vierten Auflage des Technologie-Transferpreises. "Von einem frühzeitigen Austausch zwischen Forschern und Unternehmen profitieren beide Seiten. Durch eine bedarfsorientierte Forschung entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, die den Aufschwung stützen und zukunftssichere Arbeitsplätze für die Menschen in unserem Land schaffen", heißt es dort weiter.
Der von der TU Chemnitz und der Deutschen Postbank AG im Jahr 2008 zum ersten Mal ausgelobte Wettbewerb "wissen.schafft.arbeit" möchte besonders gelungene Projekte zum Technologie- und Wissenstransfer identifizieren und zur stärkeren Thematisierung und Nachhaltigkeit dieser Prozesse beitragen.
Im Jahr 2011 wurde der Preis gestiftet von der Sachsen Bank, der NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH und der KOMSA Kommunikation Sachsen AG. Gesucht sind vor allem innovative und nachhaltige Kooperationsformen mit Modellwirkung. Erfolgreiche Kooperationen im Bereich Technik und Technologie sollen im Mittelpunkt des Wettbewerbs liegen.
Für den mit 20.000 Euro dotierten Preis "wissen.schafft.arbeit" können sich Wissenschaftler sowie kleine und mittelständische Unternehmen bewerben, die gemeinsam einen effektiven Wissens- und Technologietransfer aus der Forschung in die Praxis durchgeführt haben. Ein teilnehmendes Kooperationsteam muss dabei aus mindestens einem wissenschaftlichen Akteur mit Sitz in Deutschland und einem kleinen oder mittelständisch geprägten Unternehmen bestehen. 2012 soll der Preis erneut ausgeschrieben werden.