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VON AXEL BURCHARDT  |  16.11.2011 10:08

Psychologe der Universität Jena gibt mit Kollegen aus Schottland ein Sonderheft des „British Journal of Psychology“ heraus

Hochkaräter der Personenwahrnehmung versammelt!

Die November-Ausgabe des „British Journal of Psychology“ trägt deutlich den Stempel „Made in Jena“. Allein vier der insgesamt 17 Beiträge sind von Wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena verfasst worden. Außerdem zeichnet der Jenaer Psychologe Prof. Dr. Stefan R. Schweinberger gemeinsam mit seinem Fachkollegen Prof. A. Mike Burton aus Aberdeen für das Sonderheft verantwortlich.

Der Titel der Publikation weist auf den Inhalt: „Person Perception 25 years after Bruce and Young (1986).“ Anlass des Sonderhefts ist ein Tribut an die Forscher Vicki Bruce und Andrew Young, die 1986 eine bahnbrechende Arbeit zur Gesichterwahrnehmung mit dem Titel „Understanding face recognition“ veröffentlicht haben. Dieser Aufsatz sei die bis heute meistzitierte Publikation des traditionsreichen British Journal of Psychology, das 1904 gegründet wurde, sagt Stefan Schweinberger. Mit dem Sonderheft werde nun ein aktueller Überblick über den Stand der Forschung gegeben.

Bruce und Young haben mit Forschungen zur Gesichterwahrnehmung begonnen. Inzwischen spielen biologische Bewegungsmuster und dynamische, realitätsnahe Stimuli in der aktuellen Forschung eine große Rolle. Auch werden vermehrt soziale Signale untersucht, die mit der menschlichen Stimme transportiert werden. „Das Forschungsfeld hat sich zur Personenwahrnehmung entwickelt“, sagt Stefan Schweinberger. Doch nicht nur die Themenfelder sind erweitert worden: Neue technische Verfahren erlauben tiefere Einblicke in die zwischenmenschliche Kommunikation. Die Psychologen der Universität Jena leisten einen nicht unerheblichen Beitrag dazu. Zur aktuellen Sonderausgabe haben sie vier Aufsätze eingereicht, die auf den Ergebnissen der 2009 gegründeten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Jenaer Forschergruppe „Person Perception“ beruhen. Ein Beleg, dass Wissenschaftler der Uni Jena im Konzert der Großen mitspielen. Denn Schweinberger und Burton haben die weltweit führenden Experten der Personenwahrnehmung gebeten, ihre Aufsätze einzureichen. Versammelt sind nun Arbeiten aus Großbritannien, den USA, Kanada, Australien, Italien und Ungarn. Natürlich dürfen auch Vicki Bruce und Andrew Young nicht fehlen. Die zwei Wissenschaftler aus Newcastle und York haben ihren Aufsatz mit „Understanding person perception“ überschrieben.