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Mit dem „Mannheimer Sportstipendium“ werden studierende Hochleistungssportler mit einem Bündel gezielter Fördermaßnahmen dabei unterstützt, die Anforderungen sowohl des Spitzensports als auch des Studiums gleichzeitig bewältigen zu können. Ziel ist es, die Nachteile auszugleichen, die jungen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern aus der Doppelbelastung von Studium und Hochleistungssport entstehen. Neben einer materiellen Förderung umfasst das Stipendium daher auch eine intensive persönliche Betreuung.
Das in seiner Art bundesweit einzigartige Programm wurde im Juli 2009 von Klaus Greinert, Vorsitzender des Beirats der Röchling-Gruppe und Ehrensenator der Universität Mannheim, initiiert. Er spendete gemeinsam mit seiner Frau 100.000 Euro für das Programm und vermittelte die Kontakte zwischen Wissenschaft und Spitzensport. Greinert kennt die Anforderungen an Spitzensportler aus eigener Erfahrung. In den 60er Jahren war er siebenfacher Deutscher Meister, 72maliger Nationalspieler und zweimaliger Olympia-Teilnehmer im Hockey. „Hochleistungssportler haben es durch ihren Trainingsaufwand besonders schwer, ein Studium zu absolvieren“, erklärt Klaus Greinert sein Engagement. „Dabei sind sie oft, gerade durch ihre Erfahrungen aus dem Sport, zu Spitzenleistungen in akademischen Berufen fähig.“
Sportliche Leistungsträger werden deshalb an der Universität Mannheim beim Einstieg in die Universität und bei der universitären Ausbildung unterstützt. Die finanzielle Förderung besteht in der Übernahme der Studiengebühren für mindestens drei Semester und wird durch eine ideelle Förderung ergänzt. Stipendiaten werden durch Tutoren und Mentoren unterstützt, die den geförderten Sportlerinnen und Sportlern bei Fragen zum Studium und organisatorischen Problem zur Seite stehen. Eine eigens dafür geschaffene Koordinierungsstelle ermöglicht es den Stipendiaten Wettkampf- und Trainingstermine und das Studium aufeinander abzustimmen.
Dass der Spagat zwischen Universität und Leistungssport gelingen kann, zeigt das Beispiel eines aktuellen Stipendiaten. Leichtathlet Jonas Frenzel studiert im vierten Semester Unternehmensjurist an der Universität Mannheim und wird von Beginn seines Studiums durch das Sportstipendium unterstützt.
Der 21-jährige ist mehrfacher deutscher Meister im 2000 Meter Hindernislauf und gewann jüngst, nach langer Verletzungspause, die Deutschen Hochschulmeisterschaften im 3.000 Meter Hindernislauf. Als Mittel- und Langstreckenläufer trainiert er zehn- bis zwölfmal pro Woche und gehört zugleich zu den besten Studierenden seines Jahrgangs. „Ohne eine Unterstützung seitens der Universität wäre diese Belastung zeitlich und organisatorisch nicht zu machen. Das Sportstipendium bietet mir die Möglichkeit, den Leistungssport und das Studium parallel auf hohem Niveau zu betreiben“, betont Frenzel.
Bewerben können sich aktive Spitzensportlerinnen und Spitzensportler aller Sportarten. Als aktive Spitzensportler gelten alle Personen, die zum Zeitpunkt der Bewerbung einem Olympia-Kader oder dem Nachwuchs-Kader einer deutschen Nationalmannschaft angehören. In Sonderfällen, wenn es etwa keinen Kader gibt (z.B. Behindertensport) oder ein Sportler/eine Sportlerin verletzungsbedingt oder aufgrund eines Auslandsaufenthalts aktuell nicht Mitglied in einem Kader ist, wird gesondert geprüft, ob die Voraussetzungen für eine Förderung gegeben sind. Die Förderung beginnt dabei bereits vor Studienbeginn. Die Universität hält für die Sportler ein Sonderkontingent an Studienplätzen bereit und berät interessierte Spitzensportlerinnen und Spitzensportler bereits bei der Bewerbung individuell und umfassend. Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt nach dem Leistungsprinzip. Maßgebend sind neben dem Entwicklungspotential der Sportlerinnen und Sportler auch die bisher erzielten Platzierungen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie bei anderen nationalen und internationalen Meisterschaften. Bewerbungen für das Mannheimer Sportstipendium sind noch bis zum 15. Juli 2011 möglich.