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VON DEUTSCHE BUNDESSTIFTUNG UMWELT  |  17.05.2011 13:24

Die biologische Vielfalt retten: Jugendliche präsentierten ihre Ideen

Rund 200 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Schweiz beim Jugendkongress zur Artenvielfalt – Umweltminister Röttgen lobte Engagement

Mit einer großen Abschlussdiskussion ist der Jugendkongress „Jugend|Zukunft|Vielfalt“ in Osnabrück zu Ende gegangen. Rund 200 junge Teilnehmer zwischen 16 und 25 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) drei Tage lang in Arbeitsgruppen über Themen wie „Ehrenamtliches Engagement für Biodiversität“, „Klimawandel und globaler Wandel“, „Biodiversität – Grünes Gold in der Wirtschaft?“, „Biopiraterie“, „Konsum und Lebensstil“, „Zukunft der Meere“ oder „Ökotourismus“ diskutiert. Sie entwickelten gemeinsam Zukunftsideen und Strategien für den Erhalt der biologischen Vielfalt und formulierten ihre Botschaften an Politik und Gesellschaft. Ein dickes Lob dafür gab es auch von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen. Zu dem Jugendkongress hatten das Bundesumweltministerium (BMU), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die DBU eingeladen.

Am Freitag Abend des 6. Mai hatte sich Röttgen gemeinsam mit BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde bei einer Podiumsdiskussion den kritischen Fragen der Jugendlichen gestellt. Brickwedde zeigte sich sehr angetan: "Es ist nicht selbstverständlich, dass Jugendliche etwas tun und eine hohe Sensibilität zu speziellen Umweltthemen haben." Auch Jessel stimmte zu und rief dazu auf, weiterhin kritisch zu bleiben: "Das große Interessens- und Fragenspektrum ist beeindruckend." Es sei eben nicht lächerlich, eine bessere Gesellschaft und eine bessere Welt erreichen zu wollen, sagte Röttgen: "Hier wird das Vorurteil der Konsumjugend widerlegt."

Am Samstag arbeiteten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen und entwickeln Konzepte und Ideen. Die Ergebnisse wurden dann am Abend in Kurzpräsentationen vorgestellt. Viele Teams wählten dafür szenische Darstellungen und führten sogar kleine Theaterstücke auf. „Das Stück der Arbeitsgruppe 'Biopiraterie' hat mir besonders gut gefallen“, sagte Caroline Ring, Kongressteilnehmerin aus Berlin. Die 25-Jährige hatte sich für das Dokumentations-Team des Kongresses gemeldet und konnte so einen guten Überblick über die große Themenbreite erlangen. Das „Biopiraterie“-Team bastelte aufwändige Kostüme und zeigte mit seiner Vorführung, wie wichtig das faire Teilen von Gewinnen ist, die aus indigenem Wissen und biologischen Ressourcen resultieren.

Auch die „Ökotourismus“-Arbeitsgruppe habe ein gutes Rollenspiel inszeniert, so Ring. Die Dialoge hätten gezeigt, dass das Beachten des ökologischen Fußabdruckes auch im Tourismus äußerst wichtig sei. „Insgesamt war ich positiv überrascht, was für eine bunte Mischung von Leuten hier für eine engagierte Atmosphäre gesorgt hat“, sagte Ring. Trotz der großen Altersspanne hätten die Teilnehmer sich gut einbringen können: „Die Interessierten ohne größere Vorkenntnisse wurden gut mit einbezogen und konnten große Wissenssprünge machen. Und die Leute, die sich schon sehr gut auskannten, konnten sich untereinander durch den Kongress noch besser vernetzen.“

„Mir hat auch die Aktion des 'Stadtnatur'-Teams gefallen“, sagte der 25-jährige Heinz Möddel aus Wietmarschen, der ebenfalls im Dokumentations-Team mitgearbeitet hatte. „Die kleine Exkursion hat gezeigt, dass es auch in der Stadt eine Artenvielfalt gibt, die man schützen und noch weiter fördern muss.“ Auch das intensiv diskutierte Thema „Gentechnik“ sei spannend gewesen. Die Gruppe habe ein interessantes Rollenspiel auf die Bühne gebracht. Zwar seien Pro- und Contra-Argumente dargestellt worden, aber „es überwog bei vielen Teilnehmern eine eher ablehnende Haltung zur Gentechnik“. Insgesamt war Möddel mit dem Verlauf des Kongresses zufrieden: „Manchmal herrschte hier natürlich schon etwas kreatives Chaos. Aber das ist klar bei einer so großen gemischten Gruppe.“

Aufgrund der Vielzahl von Ergebnissen bildeten einige Jugendliche am Samstag Abend spontan eine neue Gruppe, die den Nachlauf des Kongresses organisieren möchte, damit die Teilnehmer die neuen Kontakte besser aufrechterhalten und an den Themen weiterarbeiten können. Heute Morgen fertigten die Jugendlichen noch gemeinsam ein Kunstwerk an, das die Ergebnisse des Jugendkongresses versinnbildlichen soll. Dieses Objekt – und damit die Kongressbotschaft – geht nun anschließend deutschlandweit auf Wanderschaft. Interessierte Institutionen können es ausleihen. Am Mittag wurde der Kongress dann mit einem großen Abschlussplenum beendet.