Volltextsuche

Erweiterte Suche

ANZEIGE

VON BIRGER NEMITZ  |  12.05.2011 10:15

"Unitag" in München und Würzburg

"Unitag" startet als bayernweites Pilotprojekt für Schülerinnen und Schüler an den Universitäten in Würzburg und München

Individuelle Spitzenförderung für leistungsfähige Gymnasiasten - Schwerpunkt auf MINT-Fächern - Ausweitung auf alle Regierungsbezirke geplant.
Besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler sollen gefördert werden und einen intensiven Zugang zu ihren Universitäten bekommen. Das Ziel soll mit dem neuen Projekt "Unitag" des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus verwirklicht werden.

Die Auftaktveranstaltungen des Pilotprojekts "Unitag" haben heute an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität begonnen. An beiden Standorten werden hochbegabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten der 11. Jahrgangsstufe gefördert. Zum Start nehmen je 25 Schüler aus Oberbayern und Unterfranken teil. Nach der Pilotphase im Sommersemester 2011 werden die Ergebnisse ausgewertet. Ab dem Wintersemester 2011/2012 soll das Projekt dann auf alle Regierungsbezirke ausgeweitet werden. Die Auswahl der Teilnehmer trifft dabei das Kultusministerium auf Vorschlag der Schulen.

Die Schüler nehmen bei dem Projekt jeden Freitag an universitären Lehrveranstaltungen teil. Ihre Schulen stellen sie dazu vom Unterricht frei. Die "Unitage" finden während der Vorlesungszeit statt. Das Projekt bietet den Schülerinnen und Schülern individuelle Spitzenförderung.

In München haben die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Möglichkeit, in bestimmten Seminaren Leistungsnachweise zu erwerben, die später im Studium anrechenbar sind. Hier werden die Schüler speziell für sie zusammengestellte universitäre Lehrveranstaltungen besuchen. Freitags besuchen sie vier Seminare aus den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

In Würzburg können sich die Teilnehmer zwischen zwei Bereichen entscheiden: Die Hochbegabten müssen je drei Lehrveranstaltungen der Uni belegen. Die Veranstaltungen werden zum Teil extra für die Schüler angeboten oder es sind reguläre Lehrveranstaltungen. Die Angebote sind entweder aus dem Bereich Geistes- und Lebenswissenschaften oder aus dem Bereich der MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Der Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken stellt den Schülern für ihren Besuch der Universität kostenlose Semestertickets zur Verfügung.

Das Bayerische Kultusministerium beschreitet mit dem Projekt "Unitag" in der Begabtenförderung neue Wege an der Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule. Bislang war es beim "Frühstudium" schon möglich, Veranstaltungen in einem bestimmten Fach zu besuchen. Der "Unitag" ermöglicht den Teilnehmern darüber hinaus weitgefächerte Erfahrungen im Sinne eines einführenden studium generale. Da es gerade Hochbegabten oft nicht leicht fällt, sich wegen ihrer vielfältigen Interessen und Talente auf ein Fachgebiet festzulegen, erhalten sie so wertvolle Hilfe bei der Studienfachwahl und der Berufsorientierung. Außerdem lernen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die besuchte Universität besser kennen und erhalten Einblicke in den Uni-Alltag.