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Hunde für Handicaps e.V.  |  28.05.2021 11:12

Jubiläum | 30 Jahre Assistenten auf 4 Pfoten

Für viele Menschen mit Behinderungen ist ihr Assistenzhund als geliebter Alltagshelfer nicht wegzudenken. Dabei ist das Konzept der Helfer auf vier Pfoten noch jung: In Deutschland begann ihre Geschichte, als vor 30 Jahren der Verein Hunde für Handicaps gegründet wurde.

Am 25. Mai 1991 gab es in Berlin ein Treffen, das Auswirkungen auf das Leben unzähliger Menschen mit Behinderungen in Deutschland haben sollte: Eine Gruppe von Hundefreundinnen und Hundefreunden mit und ohne Beeinträchtigungen gründete einen Verein, um ihre Hunde gemeinsam zu trainieren und zu Begleitern auszubilden. „Aus dieser Idee entstand das Konzept des heutigen Assistenzhundes, der Behinderungen seines Menschen durch Hilfeleistungen ausgleicht“, erklärt Sabine Häcker, Tierärztin und Erste Vorsitzende von Hunde für Handicaps e. V.

Inklusion dank Hund
Socken aufhängen, Schnürsenkel aufziehen, Schlüssel aufheben – die Hilfeleistungen, die ein Assistenzhund ausführen kann, sind ebenso vielfältig wie die Bedürfnisse der Hundehalter mit Behinderungen. Diese Idee war vor 30 Jahren in Deutschland völlig neu. „Ursprünglich wollten unsere Gründungsmitglieder einfach gemeinsam ihre Hunde trainieren“, erzählt Häcker. Von Inklusion konnte damals unter Tierhaltern keine Rede sein: Menschen mit Behinderungen waren in Hundesportvereinen nicht willkommen – allein schon deshalb, weil ihre Rollstühle den Rasen hätten ruinieren können. „Die Barrieren in den Köpfen waren riesig“, erinnert sich Häcker.

Heute ist der Verein stolz darauf, Inklusion jeden Tag zu leben. „Menschen mit und ohne Behinderungen trainieren gemeinsam. Dabei steht aber immer das Interesse am Hund im Vordergrund und nicht die Behinderung des Einzelnen.“ Es sei für viele Menschen eine angenehme Abwechslung, dass im Verein nicht Beeinträchtigungen und Barrieren die bestimmenden Themen sind, sondern die gemeinsame Aktivität und die Liebe zum Hund.

Liebeserklärung an den Assistenzhund
Am 25. Mai 2021 jährt sich nun die Geburtsstunde des Assistenzhundes gleichzeitig mit der Vereinsgründung zum 30. Mal. Coronabedingt findet die Jubiläumsfeier für die rund 100 Mitglieder über Zoom statt, die Entertainerin Gayle Tufts hat als langjährige Schirmherrin ein Liebeslied an den Assistenzhund komponiert. Der Song kann von allen Interessierten auf www.hundefuerhandicaps.de/30 abgerufen werden.

Über Hunde für Handicaps e. V.
Als erster Verein in Deutschland begann Hunde für Handicaps vor 30 Jahren in Berlin, Assistenzhunde für Menschen mit Behinderungen auszubilden. Zum einen können behinderte Hundehalter*innen ihren Hund gemeinsam mit den Trainer*innen des Vereins zum Behinderten-Begleithund ausbilden, zum anderen gibt der Verein ausgebildete und geprüfte Behinderten-Begleithunde ab. Der Verein unterstützt behinderte Menschen in Fragen der Hundehaltung und organisiert Freizeitaktivitäten als sinnvollen Ausgleich für Mensch und Hund. Die Entertainerin Gayle Tufts ist prominente Schirmherrin des Vereins.
Im Jahr 2015 wurde die Vereinsvorsitzende Sabine Häcker stellvertretend für den ganzen Verein mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder sind auf Spenden angewiesen, um Jahr für Jahr geeignete Welpen kaufen und ausbilden zu können. Der gemeinnützige Verein engagiert sich nicht nur auf dem Hundeplatz, sondern auch politisch, um Assistenzhunden und ihren Haltern mehr Rechte zu verschaffen. Auch international ist Hunde für Handicaps vernetzt: Die Ausbildung ist durch die internationalen Assistenzhund-Vereinigungen ADEu und ADI zertifiziert. Darüber hinaus ist Hunde für Handicaps e. V. Mitglied im Deutschen Institut für Normung (DIN) und arbeitet aktiv im europäischen Normungskomitee zur Schaffung einer Dienstleistungsnorm rund um Assistenzhunde (CEN/TC 452 „Assistancedogs“) mit.