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Einmal in die Rolle eines Diplomaten oder einer Diplomatin zu schlüpfen, diesen Politikwissenschaftlertraum erfüllen sich am kommenden Samstag (25. Juni 2011) etwa 150 Studierende der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie nehmen dazu an einer besonderen Lehrveranstaltung des Instituts für Politikwissenschaft teil: der Simulation einer UN-Generalversammlung, kurz UNIGA (University General Assembly).
Der Hörsaal 2 im Campusgebäude (Carl-Zeiß-Str. 3) wird am Samstag von 9.30 bis 16.00 Uhr zum internationalen Parkett. Hier werden die Studierenden im Stile echter Diplomaten rund fünf Stunden lang verhandeln und innovative Lösungsansätze für die Reform des wichtigsten UN-Gremiums suchen: des Sicherheitsrates. Gelingt es ihnen, das Gremium zu reformieren, was in der Realität nach jahrzehntelangen Debatten bislang nicht möglich war? „Das Interesse an diesem Projekt ist groß und das Engagement der Teilnehmer außergewöhnlich“, berichtet Prof. Dr. Manuel Fröhlich, Inhaber der Professur für Internationale Organisationen und Globalisierung.
Bereits zum dritten Mal veranstaltet er im Rahmen seiner Vorlesung „Internationale Organisationen: Die Vereinten Nationen“ eine solche Simulation. Die Studierenden schlüpfen in die Rolle von Diplomaten und müssen sich in die Interessenslagen von insgesamt 30 UN-Mitgliedstaaten einarbeiten. Im Vorfeld wurden sie hierfür von Tutoren „ausgebildet“ und lernten sowohl grundlegende Verhandlungstechniken, die Arbeitsweise innerhalb der Vereinten Nationen als auch der internationalen Diplomatie kennen. Das bedeutete für alle Teilnehmer eine intensive Auseinandersetzung mit dem zu behandelnden Thema – in diesem Jahr eben die Reform des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Die Studierenden nahmen bereits vor der eigentlichen Simulation zu aktuellen Themen Stellung, führten Verhandlungen und gestalteten gemeinsame Erklärungen und Entscheidungen. „Dadurch wurde ihr Verständnis für internationale Beziehungen und Zusammenhänge weit über die Möglichkeiten einer herkömmlichen Lehrveranstaltung hinaus gefördert“, sagt Prof. Fröhlich.
Zur Veranstaltung ist auch die Öffentlichkeit eingeladen.
Kontakt:
Prof. Dr. Manuel Fröhlich
Institut für Politikwissenschaft der Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945433
E-Mail: Manuel.Froehlich@uni-jena.de