HOCHSCHULE KARLSRUHE TECHNIK UND WIRTSCHAFT |
30.03.2020 14:26
Studium geht weiter
Online-Vorlesungen werden sehr gut angenommen
Hochschule Karlsruhe bietet Studierenden viele digitale Angebote
"Meine Vorlesungen finden statt - trotz Corona", so Prof. Dr.-Ing. Carolin
Bahr aus der Fakultät für Architektur und Bauwesen.
Den Vorlesungsbeginn zu verschieben war keine leichte Entscheidung, die von
Bund und Ländern getroffen wurde. Umso erfreulicher, dass so viele
Professoren und Professorinnen dem Aufruf der Hochschulleitung nachgekommen
sind, ihre Lehrangebote auch online anzubieten. Eine von ihnen ist Prof.
Dr.-Ing. Carolin Bahr, die bereits seit der ersten Vorlesungswoche online
lehrt und so bei ihr durch die Corona-Krise noch keine Vorlesung
ausgefallen ist.
"Die Digitalisierung in der Lehre, also die Online-Lehre, wird an der
Hochschule Karlsruhe seit 2011 durch das Projekt SKATING auf- und
ausgebaut", so Rektor Prof. Dr. Frank Artinger. "Als Sofortmaßnahme in der
aktuellen Corona-Krise wurde eine Task Force - unter der Leitung von
Prorektorin Altmann-Dieses, bestehend aus Mitarbeitern des Projekts
SKATING, Professoren der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik
als Experten der Digitalisierung sowie der Leitung unseres Rechenzentrums -
gegründet, an die sich Lehrende und akademische Mitarbeiter mit Fragen und
Anregungen zur Online-Lehre wenden können. Unter anderem wurden durch die
Task Force und die Fakultäten Lizenzen für verschiedene Videokonferenz-
Tools angeschafft, um genügend Kapazitäten für die Online-Lehre zur
Verfügung zu stellen."
Das aktuelle Angebot und die Ideen für das Online-Studium sind an der
Hochschule vielseitig und reichen von einer hochschuleigenen Online-
Plattform bis zu YouTube-Videos, Powerpoint-Präsentationen mit Audiospur,
per E-Mail versandte Skripte mit Arbeitsaufträgen an die Studierenden und
Fragestunden im Online-Chat. Beispielsweise findet die Vorlesung
"Verbrennungsmotoren" für Bachelorstudierende im Maschinenbau und in der
Fahrzeugtechnologie jetzt als Livestream über YouTube statt. Im Anschluss
gibt es dazu Selbstlernskripte, Online-Tests und Musterklausuren zum
Selbststudium.
An der Fakultät für Informatik und Wirtschafsinformatik werden zudem alle
Sprechstunden, Projekt-, Seminar- und Abschlussarbeiten per Live-
Videokonferenz mit den Studierenden besprochen. Die Online-Vorlesungen
werden aufgezeichnet und den Studierenden mit Übungsaufgaben zur Verfügung
gestellt. Auch die Referate werden online gehalten und Tests absolviert.
Ein ähnliches Bild ergibt sich an der Fakultät für Elektro- und
Informationstechnik: Hier werden bereits 80 % der Vorlesungen online
angeboten. "Als Ersatz für reale Versuche im Labor können wir einige
Simulationsexperimente auch im Web durchführen", so
Fakultätsgeschäftsführerin Dr. Kajori Lahiri.
"Wir erhalten viel positives Feedback von den Studierenden", bestätigt
Prof. Dr.-Ing. Caroline Bahr. "Die Zustimmung zu unseren Online-Lösungen ist
groß." Das zeigen auch die Teilnehmerzahlen bei den unterschiedlichen
Online-Angeboten.
"Ich finde das perfekt. Durch die downloadbaren Aufzeichnungen kann ich die
Wiedergabegeschwindigkeit anpassen, zurückspulen und so weiter. Dadurch
lerne ich derzeit - soweit ich das so früh beurteilen kann - sogar
effizienter als bei Live-Vorlesungen, natürlich auch weil ich im Homeoffice
die Zeiten selbst wählen kann und mich nicht nach dem Stundenplan richten
muss", so ein Informatikstudent über den digitalen Service.
"Wir mussten jetzt schnell und unbürokratisch reagieren und diese Online-
Angebote für die Studierenden auf- und ausbauen, damit sie ohne
Zeiteinbußen weiterstudieren und - so die Planung - am Ende des Semesters
ihre Prüfungen ablegen können", betont Prof. Dr. Angelika Altmann-Dieses,
Prorektorin für Studium, Lehre und Internationales. "Wir reagieren damit
nicht nur auf die aktuelle Notsituation, sondern fassen das auch als Chance
auf, neue Wege in der Vermittlung von Studieninhalten auszuprobieren, die
Digitalisierung voranzutreiben und neue Angebote zu formulieren, von denen
die Hochschullehre und damit die Studierenden auch nach der Krise weiter
profitieren werden."