Volltextsuche

Erweiterte Suche

ANZEIGE

VON KATRIN KELLER  |  26.09.2017 10:10

„Nicht als Einzelgänger durchs Studium“

Jade Hochschule bietet Orientierungshilfe für neue Studierende

„Als Einzelgänger durchs Studium zu gehen, ist nichts für mich. Das war das Wichtigste, was ich beim Studienstart gelernt habe“, sagt Alex Herbst. Als er vor zwei Jahren sein Wirtschafts-Studium an der Jade Hochschule angefangen hat, war er vor allem eins: „super aufgeregt“. Das „Peer Mentoring“-Programm kam da genau richtig. „Bei den Treffen konnte ich schnell neue Leute kennenlernen – ohne die ich wahrscheinlich nicht mehr studieren würde“, erzählt der 22-jährige. „Denn wenn ich nicht mit anderen lernen würde, hätte ich einiges sicher nicht auf die Reihe gekriegt.“ Los ging`s mit dem Stundenplan – wie erstellt man den eigentlich? Heute ist der Wilhelmshavener Student selber Mentor und erklärt den rund 90 neuen Studierenden aus dem Fachbereich Wirtschaft wie sie ihre Stundenpläne erstellen.

Auch Victoria Schröder hat zu Beginn ihres Studiums an den Mentoring-Treffen teilgenommen. „Als ich hier angefangen habe, ging es mir vor allem darum, neue Leute kennenzulernen. Die Mentoren haben verschiedene Veranstaltungen angeboten, zu denen ich spontan hingehen konnte“, erzählt die Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens-Bauwirtschaft „Viel fragen musste ich gar nicht, man erfährt das Meiste nebenbei – über die Stadt, das Studium, die Profs.“ Wo finde ich was auf der Homepage, wie funktioniert der ecampus und das Webmail-System – auch ganz konkrete Fragen wurden dort besprochen. Seit einem Jahr begleitet die 25-jährige selber als Mentorin neue Studierende. Warum? „Ich habe vorher woanders studiert und da bin ich gescheitert“, erklärt sie. „Daher weiß ich genau, wie es sich anfühlt, wenn`s schief geht. Ich möchte nicht, dass es anderen genauso ergeht.“ Eines ihrer schönsten Erlebnisse als Mentorin war es, einem neuen Studenten beizustehen. „Er hat mich schon beim Kennenlern-Grillen angesprochen und von seiner Angst vor Englisch und Mathe erzählt. Dem stand schon vor dem richtigen Studienstart das große „P“ in den Augen. Wir haben uns dann öfter zusammengesetzt, auch mit anderen. Jetzt ist das schon ein Jahr her und er hat die Anfangsunsicherheiten super überwunden.“ Ängste nehmen, Orientierung geben, ein Netzwerk anbieten und den neuen Mit-Studierenden einen schnellen Einstieg ermöglichen – so sieht Victoria ihre Aufgaben als Mentorin. Und etwas von dem zurückzugeben, das ihr den Studienstart erleichtert hat.

Gewinn für die Mentor_innen

Dabei profitieren nicht nur die neuen Studierenden von dem Programm. „Meine Arbeit als Mentor bringt mich auch so weiter: Man übernimmt zum Beispiel ziemlich viel Verantwortung und man muss selbstbewusst auftreten“, sagt Alex. Aber das sei in Ordnung, da die Mentor_innen vorher gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden.

Das Peer Mentoring-Programm

Das von der Zentralen Studienberatung und den Fachbereichen organisierte sogenannte „Peer Mentoring“-Programm der Jade Hochschule wird seit fünf Jahren an allen Studienorten angeboten. Derzeit sind rund 35 Mentorinnen und Mentoren aus allen Fachbereichen im Einsatz, die regelmäßig geschult werden. „Ziel des Programms ist es, dass sich die Studienstarter_innen schnell an der Hochschule zurechtfinden“, erklärt Studienberaterin Susanne Busche. „Und, dass sie auch im Laufe des Studiums wissen, an wen sie sich wenden können und sich nicht allein gelassen fühlen.“ Die Mentor_innen würden auch während des Studiums Ansprechpartner_innen für ihre Mitstudierenden bleiben – ebenso wie der AStA, die Fachschaften oder das Team der Zentralen Studienberatung.