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VON AXEL BURCHARDT  |  03.02.2017 14:13

Blick zurück und nach vorn: 15 Jahre „Jena-Experiment“

Universität Jena und Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung laden zum Festsymposium am 7. und 8. Februar nach Jena ein

Es ist das größte und mittlerweile „dienstälteste“ Biodiversitätsexperiment Europas: Seit 2002 wachsen im „Jena-Experiment“ auf über 600 akribisch angelegten Versuchsflächen Gräser, Kräuter und Leguminosen. Zwischen vielfarbiger Blütenpracht tummeln sich im Sommer Insekten, Würmer, Vögel und Kleinsäuger. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten einzigartigen ökologischen Freiland-Labor werden unter Leitung der Friedrich-Schiller-Universität Jena Artenvielfalt, Stoffkreisläufe und Ökosystemprozesse wissenschaftlich untersucht. Am 7. und 8. Februar feiern die Universität Jena und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) das 15-jährige Bestehen des „Jena-Experiments“. Zu dem Festsymposium im Volksbad in Jena werden mehr als 100 Gäste aus dem In- und Ausland erwartet.

Das zweitägige Symposium trägt den Titel „15 Years Jena Experiment: The Past, the Present, and the Future“. „Dabei werden wichtige Forschungserfolge der zurückliegenden Jahre und unsere Pläne für die Zukunft präsentiert“, kündigt Prof. Dr. Nico Eisenhauer von der Universität Leipzig an. Der Sprecher des „Jena-Experiments“ wird gemeinsam mit Jenas Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal das Symposium eröffnen. „Neben Wissenschaftlern, die aktiv im ,Jena-Experiment‘ arbeiten, haben wir auch weitere international anerkannte Experten aus der Biodiversitätsforschung eingeladen“, so Eisenhauer. Unter anderem wird der Mitbegründer des Experiments, Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser, über aktuelle Forschungsperspektiven sprechen. Weisser war bis 2011 Lehrstuhlinhaber der Uni Jena und ist heute an der TU München tätig. Außerdem ist während des Symposiums die Premiere eines Films zum „Jena-Experiment“ geplant. „Dieser wird anschließend auch auf unserer Website verfügbar sein und einen Überblick über die aktuellen Forschungen geben“, sagt Prof. Eisenhauer.

Hintergrund „Jena-Experiment“

Bis 2002 war das rund zehn Hektar große Areal des „Jena-Experiments“ direkt am Saaleufer eine gewöhnliche Ackerfläche und wurde wie die umliegenden Felder bewirtschaftet: Pro Saison wuchs hier lediglich eine Sorte Getreide oder Futterpflanzen. Heute stehen auf dem Gelände bis zu 60 verschiedene Pflanzenarten nebeneinander. „Ziel ist es herauszufinden, wie sich die Vielfalt und Zusammensetzung der Pflanzen auf die Stoffkreisläufe im Boden oder das Zusammenleben der Tierwelt auswirken“, erläutert Dr. Anne Ebeling, die wissenschaftliche Koordinatorin des Jena-Experiments von der Universität Jena, den Forschungsansatz des Experiments. Nach fünf Förderperioden ist der Betrieb des „Jena-Experiments“ bis 2018 weiter gesichert. Neben der Jenaer Universität sind auch die Uni Leipzig, die TU München, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) beteiligt. Zahlreiche weitere Forscher und Institutionen aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Österreich und den USA sind in das „Jena-Experiment“ eingebunden.

Weitere Informationen zum Jena-Experiment sowie zum Symposium sind zu finden unter: the-jena-experiment.de.