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VON MEIKE ULLRICH  |  23.01.2017 15:20

Gemeinnütziges Förderprogramm

Studienkompass unterstützt Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Familien. Jetzt bis zum 12. März in zahlreichen Regionen deutschlandweit bewerben

Junge Menschen, deren Eltern nicht studiert haben, finden nach dem Abitur noch immer deutlich seltener den Weg an die Hochschule als ihre Altersgenossen aus Akademikerfamilien. Das Förderprogramm Studienkompass ermutigt und befähigt Schülerinnen und Schüler frühzeitig, einen für sie persönlich passenden Studien- und Berufsweg zu finden. Für den neuen Förderjahrgang können sich Jugendliche, die 2019 Abitur machen werden, bis zum 12. März in zahlreichen Regionen deutschlandweit bewerben.

Laut der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks studieren von 100 Akademikerkindern 77, von 100 Kindern aus Familien ohne akademischen Hintergrund schaffen nur 23 den Sprung an die Hochschule. Der Studienkompass setzt schon zwei Jahre vor dem Abitur an, baut Hemmschwellen ab und berät bei der Studienwahl. Durch eine große Vielfalt an Workshops, Exkursionen und persönlichen Gesprächen bekommen die Jugendlichen einen Einblick in die vielen Möglichkeiten, die ihnen offen stehen. Sie lernen ihre eigenen Stärken kennen und finden dazu passende Studien- und Berufswege. Auch im ersten Jahr an der Hochschule werden sie weiter betreut, um einen gelungenen Übergang zu schaffen.

Als erstes Förderprogramm hat der Studienkompass die Zielgruppe der Jugendlichen aus nichtakademischen Familien 2007 in den Blick genommen und wirkungsvolle Instrumente entwickelt, um die Geförderten bestmöglich zu begleiten. Das Programm ist eine Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). In den letzen Jahren haben sich zahlreiche Partner angeschlossen. Hauptförderer sind die Karl Schlecht Stiftung und die aim - Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken.

„Unsere Erfahrungen aus den letzten zehn Jahren zeigen: Eine frühzeitige und kontinuierliche Begleitung ist notwendig, damit die Jugendlichen eine Studien- und Berufsentscheidung auf einem sicheren Fundament treffen können. Ohne ausreichend akademische Erfahrung in der Familie sind viele Möglichkeiten gar nicht bekannt. Diese zeigt der Studienkompass auf und hilft, die eigenen Talente zu entdecken und optimal zu nutzen“, so Dr. Svenja Falk, Vorstand der Accenture-Stiftung.

Michael Münch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung, betont die geringe Studienabbruchquote der Studienkompass-Absolventen, die sechsmal geringer als im Bundesdurchschnitt ist: „Unsere Geförderten werden nicht nur dabei unterstützt, ein für sie passendes Studienfach zu finden. Wir geben ihnen darüber hinaus auch das Werkzeug an die Hand, das Studium erfolgreich abzuschließen. Mit intensiver Vorbereitung können viele Hürden genommen werden. Gute Studienorientierung ermöglicht nicht nur den Erfolg des Einzelnen, sondern senkt auch die volkswirtschaftlichen Kosten, die hohe Abbrecherquoten mit sich bringen.“

Die Bewerbung für den Studienkompass läuft noch bis zum 12. März 2017 über die Website www.studienkompass.de/bewerbung. Eine Bewerbung ist in diesem Jahr in folgenden Regionen möglich: Augsburg, Berlin, Bremen, Dresden, Frankfurt am Main, Freiburg, Halle/Leipzig, Hamburg, Heilbronn, Kiel, Köln, Paderborn, Regensburg, Rosenheim, Stuttgart, Traunstein, Tübingen/Reutlingen und Wolfsburg.

Über den Studienkompass

Der Studienkompass wurde 2007 von der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) gegründet. Die Karl Schlecht Stiftung und die aim - Akademie für Innovative Bildung und Managment Heilbronn-Franken sind Hauptförderer des Studienkompass. Das Programm unterstützt bundesweit aktuell rund 1.400 Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung bei der Aufnahme eines Studiums. Mehr als 1.700 junge Menschen haben das Programm bereits erfolgreich durchlaufen. Mehr als 95 Prozent der Geförderten nehmen ein Studium auf. Die hohe Wirksamkeit belegt auch eine wissenschaftliche, unabhängige Evaluation des Programms, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2007 bis 2014 gefördert wurde.

Studienkompass-Partner sind: Heinz Nixdorf Stiftung, aqtivator gemeinnützige GmbH, vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., EWE AG, Stiftung Rapsblüte, Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, Hans Hermann Voss-Stiftung, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, NORDMETALL-Stiftung, RATIONAL AG, Roche Diagnostics GmbH, Bürgerstiftung Wolfsburg, Karin Schöpf Stiftung, Bürgerstiftung Braunschweig, Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, S&P Family Office, Unternehmensverbände im Lande Bremen, Rheinische Stiftung für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka.