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VON REBECCA SCHWEIER  |  18.01.2017 11:03

Wissenschaftskino: Wird Sand knapp?

24. Januar 2017, 19 Uhr: Dokumentarfilm „Sand – die neue Umweltzeitbombe“, anschließend Diskussion mit Experten von HTWK Leipzig und Umweltbundesamt

Gibt es ihn wie „Sand am Meer“ – oder wird Sand knapp? Im Rahmen der Reihe „Wissenschaftskino“ geht die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) dieser Frage mit einer Filmvorführung und anschließender Expertendiskussion nach. Gezeigt wird dazu am 24. Januar 2017 ab 19 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum der Dokumentarfilm „Sand – die neue Umweltzeitbombe“ (FR 2013, 74 min.). Im Anschluss diskutieren Experten der HTWK Leipzig und des Umweltbundesamts Dessau-Roßlau über die Auswirkungen des Sandabbaus und beantworten Fragen aus dem Publikum. Der Eintritt ist frei.

Zum Ende des 21. Jahrhunderts werden Strände der Vergangenheit angehören. So zumindest fällt die düstere Prognose einiger Umwelt-NGOs und Wissenschaftler aus. Sand ist nach Luft und Wasser der meistverbrauchte Rohstoff der Welt. Er steckt in zahlreichen Dingen des alltäglichen Lebens, von Gebäuden und Straßen über Computer, Handys und sogar Zahnpasta. Zum Bauen ist Sand aus der Wüste nicht geeignet – für Großbauprojekte in Singapur oder Dubai wird deshalb in großem Maßstab Sand importiert. Nicht nur, dass der „Sandraub“ an Stränden global um sich greift; fehlt am Meeresgrund der Sand, rutschen die Strände hinterher – und verschwinden. Zahlreiche Küsten sind mittlerweile von Erosion betroffen. Der Film „Sand – die neue Umweltzeitbombe“ verfolgt die Spur des „neuen Goldrausches“ des Sandabbaus auf der ganzen Welt und zeigt die beängstigenden Auswüchse von internationalem Sandhandel, größenwahnsinnigen Bauprojekten und verschwindenden Stränden.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren bei einer Podiumsdiskussion Experten der HTWK Leipzig und des Umweltbundesamts aus wissenschaftlicher Perspektive die filmische Darstellung des Themas und stehen für Fragen aus dem Publikum offen. Auf dem Podium sitzen:

- Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau (IfB) an der HTWK Leipzig. Prof. Holschemacher und sein Team forschen unter anderem zu der Frage, wie das Bauwesen und insbesondere der Betonbau nachhaltiger gestaltet werden können.

- Tilo Sahlbach, geschäftsführender Direktor des Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) an der HTWK Leipzig. Als Wasserbauexperte kennt sich Tilo Sahlbach mit allen Hindernissen in Form von Dämmen, Staubecken und Kanälen aus, die Sand und Kies auf dem langen Weg vom Gebirge bis zum Meer aufhalten können.

- Hermann Keßler, Leiter des Fachgebiets „Ressourcenschonung, Stoffkreisläufe, Mineral- und Metallindustrie“ am Umweltbundesamt Dessau-Roßlau. Hermann Keßler ist Experte für Ressourcen und Rohstoffe und hat einen exzellenten Überblick über die Mechanismen und Auswirkungen des globalen Sand- und des in Europa damit verbundenen Kiesabbaus, der hierzulande damit verbundenen Umweltherausforderung.

Mit dem Wissenschaftskino Leipzig haben die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum und dem Referat Wissenspolitik der Stadt eine für Leipzig neue Veranstaltungsreihe entwickelt, die zwei unterschiedliche Formate – Film und Diskussion – mit Wissenschaft verknüpft. Die Reihe geht 2017 ins dritte Jahr. mit dem Film „The Discrete Charme of Geometry“ und Experten des Max-Planck-Institutes für Mathematik in den Naturwissenschaften statt. Selber Ort, selbe Zeit. Eintritt frei.

Facebook-Event zum Wissenschaftskino im Januar