VON DR. MAREN WAGNER |
05.01.2017 10:05
Large Hadron Collider
aus philosophischer, historischer und soziologischer Sicht:
DFG-Forschergruppe nimmt Arbeit auf
Mit einem Treffen aller Mitglieder hat an der Bergischen Universität Wuppertal im
Dezember die Arbeit der Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) „The Epistemology of the Large Hadron Collider“ offiziell begonnen. Ziel des
internationalen Teams aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter
Leitung der Bergischen Universität ist es, die Forschungen an der „größten
Forschungsmaschine der Welt“, dem Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen
Zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf, aus philosophischer, historischer und
soziologischer Sicht zu untersuchen.
Für Prof. Dr. Gregor Schiemann, Sprecher der Forschergruppe und Professor für die
Geschichte und Theorie der Wissenschaften an der Bergischen Universität, finden die
Forschungen „in einer vielleicht wegweisenden Phase der Teilchenphysik statt. Es könnte
in den nächsten Jahren ein Durchbruch zu einem neuen Verständnis der Grundlagen der
Materie stattfinden. Das andere Extrem wäre, dass das Standard Modell trotz höherer
Energie und Genauigkeit bestätigt würde. Vor diesem Hintergrund werden wir Forschung
im Spannungsfeld von Normalwissenschaft und wissenschaftlicher Revolution in Echtzeit
analysieren.“ Dies würde es ermöglichen, wichtige Beiträge zu einigen aktuellen Fragen
der Wissenschaftsphilosophie zu liefern.
In der Forschergruppe arbeiten Expertinnen und Experten aus der
Wissenschaftsphilosophie, -soziologie, -geschichte und aus der Physik aus Deutschland,
Österreich und den USA zusammen. Die sechs Projekte der Forschergruppe werden
geleitet von Prof. Dr. Robert Harlander (Theoretische Physik, RWTH Aachen), Prof. Dr. Dr.
Rafaela Hillerbrand (Philosophie, KIT Karlsruhe), Prof. Dr. Michael Krämer (Theoretische
Physik, RWTH Aachen), Prof. Dr. Dennis Lehmkuhl (Philosophie, Caltech/USA), Prof. Dr.
Peter Mättig (Experimentelle Physik, Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Martina
Merz (Wissenschaftssoziologie, AAU Klagenfurt/Österreich), Prof. Dr. Gregor Schiemann
(Philosophie, Bergische Universität Wuppertal), em. Prof. Dr. Erhard Scholz
(Wissenschaftsgeschichte, Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Friedrich Steinle
(Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin), Prof. Dr. Michael Stöltzner (Philosophie, Universität
South Carolina/USA), Dr. Adrian Wüthrich (Wissenschaftsgeschichte, TU Berlin) und Prof.
Dr. Christian Zeitnitz (Experimentelle Physik, Bergische Universität Wuppertal).
Die DFG hat dafür insgesamt rund 2,5 Millionen Euro für drei Jahre bewilligt. Die
Wuppertaler Professoren erhalten davon rund 1,2 Millionen Euro Fördergelder. Es konnten
hochqualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Australien,
Deutschland, Großbritannien, Kanada, Niederlanden und den USA gewonnen werden. Vier
von ihnen forschen an der Bergischen Universität. Die Wuppertaler Hochschule unterstützt
die Forschergruppe vielfältig, insbesondere durch eine Juniorprofessur für die Philosophie
der Physik.
http://www.lhc-epistemologe.uni-wuppertal.de