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VON SABINE LAARTZ  |  27.01.2014 11:22

Seegras als Dämmstoff - Hochschule Pforzheim kooperiert mit tunesischen Universitäten

„Posidonia oceanica“ gedeiht in großen Mengen an der tunesischen Küste. Das mediterrane Seegras ist Gegenstand eines internationalen Forschungsvorhabens zwischen dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Pforzheim und ausgewählten tunesischen Universitäten. Im Januar 2014 erhielt die Hochschule die Zusage für die Finanzierung einer wissenschaftlichen Studie. Thema des einjährigen Kooperationsprojektes ist die Gewinnung und Verarbeitung des Grases zu nachhaltigem naturfaserbasiertem Wärme-Dämmstoff. Die Forschung wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) des Auswärtigen Amtes im Rahmen der „Transformationspartnerschaften“ gefördert.

Wie kann dieser von der Natur zur Verfügung gestellte Rohstoff effektiv ökologisch und ökonomisch genutzt werden? Welche Möglichkeiten der Verarbeitung vor Ort gibt es und wie können nachhaltige Perspektiven der Zusammenarbeit entstehen? Diese Fragen sollen im Laufe des kommenden Jahres von Dr. Katharina Kilian-Yasin, Projektleiterin und Professorin für International Business for Engineers und Dr. Jörg Woidasky, Professor für Nachhaltige Produktentwicklung, unterstützt von Projektmitarbeiterin Franziska Müller, geklärt werden. Das Pforzheimer Forscherteam arbeitet dabei eng mit Professor Dr. Richard Meier zusammen, Geschäftsführer der Neptu GmbH in Karlsruhe. Neptu hat sich auf die Entwicklung, die Herstellung und den Verkauf von Natur-Dämmstoffen spezialisiert. Forschungspartner auf der tunesischen Seite ausgewählte Universitäten.

„Wir wollen auch ein Geschäftsmodell für eine Unternehmensgründung in Tunesien entwickeln“, skizziert Dr. Kilian-Yasin ein weiteres Ziel des neuen Forschungsvorhabens. Dabei werden gleichzeitig Besonderheiten des interkulturellen Projektmanagements erforscht. In mehreren deutsch-tunesischen Workshops und Lehrveranstaltungen werden Studierende und Professoren die Eigenschaften der Naturfaser Posidonia und die Sicherung der Rohstoffbasis untersuchen. Bereits im Februar 2014 reist das Pforzheimer Team nach Tunesien, um dort die weitere Kooperation zu besprechen und tunesische Stipendiaten auszuwählen. Insgesamt werden zwei dreimonatige Stipendien im Rahmen des Forschungsvorhabens vergeben. „Ein erfolgreicher Projektverlauf kann der erste Schritt für eine Intensivierung der Austauschbeziehungen mit Tunesien sein“, erklärt Katharina Kilian-Yasin, Professorin im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/ International Management.