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VON WILLI BAUR  |  13.03.2013 10:30

Bauherren testen virtuelle Badezimmer mit Videobrillen

Uni-Nachwuchsunternehmer auf der Sanitärmesse ISH

Dank einer Innovation Ulmer Nachwuchsunternehmer können Bauherren bereits vor dem Richtfest die Funktionalität ihres künftigen Badezimmers testen – eine Kombination der 3D-Technologie „ImmerSight“ und der Planungssoftware „PaletteCAD” macht es möglich. In diesen Tagen präsentieren Stefan Hörmann, Simon Singler, Dominik Nuß und Fabian Weiss, Wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Ulm, ihre Neuentwicklung auf der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) in Frankfurt am Main (12.-16. März, Halle 3.1, Stand C99A).

Seit dem vergangenen Jahr befinden sich die Ingenieure vom Ulmer Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik in der Gründungsphase ihres Startups ImmerSight. Ihr Erfolgsprodukt ist eine Verknüpfung aus Videobrille, Kamera und einer Spezialsoftware. Anwender können so ganz natürlich durch virtuelle Welten laufen und ihre Umgebung mit 360 Grad Rundumsicht erkunden. Jetzt eignet sich die Technologie auch für den mobilen Einsatz beim Auftraggeber. „Der weiterentwickelte Systemaufbau besteht nun aus einem klappbaren Stativ, unter dem sich der Benutzer mit der Videobrille völlig frei bewegen kann“, erklären die Aussteller. Außerdem ist die Anbindung an die Planungssoftware PaletteCAD eines Stuttgarter Softwareunternehmens gelungen. Dabei handelt es sich um das bedeutendste Programm im Bereich Badplanung.

Durch die Kombination von ImmerSight und PaletteCAD ist die wohl erste Lösung zur virtuellen, besonders realitätsnahen Planungsvisualisierung entstanden: Architekten und Einrichter sind somit in der Lage, mit PaletteCAD erstellte Entwürfe nach nur einem Knopfdruck über die Videobrille „begehbar“ zu machen. Planungen – zum Beispiel eines Badezimmers – können also beim Kunden vor Ort virtuell präsentiert werden. Die Gesamtlösung aus ImmerSight und PaletteCAD ist auf einem handelsüblichen Laptop lauffähig und dadurch portabel. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können dadurch die virtuelle Produktpräsentation erstmals einsetzen.

Das ImmerSight-Team ist für seine Idee bereits mit dem Hauptpreis des Gründerwettbewerbs „IKT innovativ 2012” ausgezeichnet worden. Außerdem haben die jungen Ingenieure eien frühere Version ihrer 3D-Technologie im vergangenen Jahr auf der Computermesse CeBIT präsentiert. Bei der Entwicklung von ImmerSight sind sie von Professor Klaus Dietmayer, Leiter des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik an der Uni Ulm, unterstützt worden.

Die ISH in Frankfurt am Main gilt als Weltleitmesse für Baddesign, Heizungs- und Klimatechnik sowie erneuerbare Energien. In diesen Tagen präsentieren sich über 2000 Firmen auf dem Messegelände. Die letzte ISH hat 2011 mehr als 200 000 Besucher angelockt.