Volltextsuche

Erweiterte Suche

ANZEIGE

VON BMBF  |  29.03.2011 12:33

Auslandsstudium soll noch attraktiver werden

Bund und Länder übermitteln der Europäischen Kommission die deutschen Forderungen für das Programm für lebenslanges Lernen ab 2014

Auslandsaufenthalte sollen für Studenten noch attraktiver werden. Das fordern Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der Präsident der Kultusministerkonferenz Bernd Althusmann. Gemeinsam übermittelten sie der europäischen Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend Androulla Vassiliou ein umfangreiches Positionspapier, das die wichtigsten Forderungen Deutschlands für die Zukunft des Programms für lebenslanges Lernen (PLL II) ab 2014 enthält. Im Sommer 2011 wird die europäische Kommission voraussichtlich einen Vorschlag für die Gestaltung der neuen Generation der europäischen Bildungsprogramme vorlegen.

"Das Programm für lebenslanges Lernen hat sich in seiner Struktur bewährt. Es soll fortgeführt und ausgebaut - dabei aber gleichzeitig gestrafft und vereinfacht werden. Dafür wollen wir der Kommission konkrete Vorschläge unterbreiten." sagte Schavan. Althusmann betont, "Die Mobilitätsprogramme der EU im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung ergänzen die Programme und Maßnahmen in den Mitgliedstaaten bereits jetzt wirkungsvoll. Wir würden uns wünschen, dass die einzelnen Programmteile für die Beteiligten noch flexibler und noch leichter zugänglich gestaltet werden".

Schwerpunkt des Programms für lebenslanges Lernen soll auch künftig die Mobilität von Lernenden und Lehrenden in Europa sein. Die Auslandsaufenthalte müssten aber, so Schavan und Althusmann, besser vorbereitet, begleitet und betreut werden. Für die bessere Betreuung ausländischer Studenten soll zum Beispiel ein freiwilliger europäischer Verhaltenscodex an Hochschulen sorgen. Die bewährte Programmstruktur wollen Schavan und Althusmann erhalten. Die Zusammenführung der früher eigenständigen Programmteile COMENIUS für die Schulbildung, LEONARDO DA VINCI für die Berufsbildung, ERASMUS für die Hochschulbildung und GRUNDTVIG für den Bereich der Erwachsenenbildung unter das gemeinsame Dach des PLL sei ein Erfolg. Bund und Länder wollen aber die vier Programmteile in Zukunft durchlässiger gestalten. Deutschland setzt sich ein für mehr Kontakte zwischen Arbeits- und Bildungswelt und begrüßt deshalb eine neu eingeführte Aktion zur Förderung von Schülerpraktika im Ausland.

Am 2. November 2010 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Mitwirkung der nationalen Agenturen und Ländervertreter eine Fachkonferenz zur Zukunft des Programms für lebenslanges Lernen nach 2014 ausgerichtet. Insgesamt 200 bildungspolitische Akteure machten Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung und zur Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen den Programmsäulen. Die Ergebnisse der Konferenz sind in das Positionspapier eingeflossen.

Das Programm für lebenslanges Lernen betrifft den gesamten Bildungsweg von der Schule über die Hochschule und Berufsbildung bis zur Erwachsenenbildung. Für den Austausch von Lehrenden und Lernenden aller Altersstufen sowie die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen steht von 2007 bis 2013 ein Budget von fast 7 Milliarden Euro zur Verfügung. Ergänzt wird diese sektorale Struktur von einem Programmteil, bei dem vor allem Fremdsprachenkenntnis, Informations- und Kommunikationstechnologie, politische Zusammenarbeit sowie die Verbreitung von Ergebnissen gefördert werden.

Mehr Informationen bieten der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (für COMENIUS), das Bundesinstitut für Berufsbildung (für LEONARDO DA VINCI und GRUNDTVIG) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (für ERASMUS).