VON MARIA BAUM | 19.11.2010 16:45

Studium – und darüber hinaus ehrenamtliches Engagement?

UNI.DE hat mit Leni Rieppel von der NGO „Das Hunger Projekt e.V.“ gesprochen.

Die Umstellung auf das Bachelor‐/Master‐System gibt den Studierenden eine straffe Zeitvorgabe für das Studium mit auf den Weg. Gleichzeitig steigen im Rahmen der Internationalisierung der Märkte auch die Anforderungen an die Studierenden: Es gilt, das Studium zügig zu absolvieren, zwei Fremdsprachen möglichst gut zu beherrschen und zumindest ein Semester an einer ausländischen Hochschule studiert zu haben. Hinzu treten Erwartungen, nach denen die Studierenden sich neben dem Studium weiterqualifizieren sollen. Sogenannte „Soft Skills“ werden im Praktikum oder während studienbegleitender, qualifizierter (Berufs‐)Tätigkeit erworben und sind für den Eintritt in die Arbeitswelt von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Zwar liegt die Annahme nahe, dass den Studierenden vor diesem Problemhorizont die Zeit für gesellschaftliches Engagement fehlt. Andererseits bieten aber gerade auch ehrenamtliche Tätigkeiten gute Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung (z.B.: Sozialkompetenz, bereichsunspezifische Sachkompetenzen usw.).

So sind nicht nur Karriereplaner und Berufsberater der Meinung, dass das richtige Ehrenamt ein Karriere-Pusher sein kann, sondern laut der HIS-Studie (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) auch 56 Prozent aller Studierenden. So stehen für gut die Hälfte der ehrenamtlich Aktiven immer noch die idealistischen Motive im Vordergrund.

Auch bei der globale Nichtregierungsorganisation „Das Hunger Projekt e.V.“ setzen sich weltweit rund 362.000 Ehrenamtliche gemeinsam mit 350 Angestellten für die nachhaltige Überwindung chronischen Hungers in 13 Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas ein.

Wer mehr über die Arbeit in Mexiko erfahren möchte, ist herzlich zur nächsten Veranstaltung am 24. November 2010, 18.30 – 21.30 im Bachbett (Holzstraße 28, 80469 München) Uhr eingeladen. Lorena Vázquez, seit 2004 Landesdirektorin des Hunger Projekts Mexiko, wird über die positiven Entwicklungen sprechen und zeigen, wie die Menschen vor Ort mit eigenen Mitteln ihre Situation und die ihrer Mitbürger verbessert haben. Die indigene Bevölkerung und die Stärkung der Frauen sind dabei zentrales Thema.

Weitere Informationen und Möglichkeiten der Mitwirkung finden gibt es unter www.das-hunger-projekt.de Das Interview findet ihr hier: UNI.DE TV