Job & Karriere

Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.

Fragen stellen im Vorstellungsgespräch

Gute Fragen stellen im Vorstellungsgespräch ist ein Muss. Wer das nicht tut, mindert seinen Chancen. Karriereberaterin Doris Brenner erklärt, wie Sie die richtigen Fragen stellen.

Das Vorstellungsgespräch steht bevor, Sie haben sich intensiv darauf vorbereitet, mit welchen Fragen Sie rechnen müssen und welche Antworten darauf wohl passend sind.


Gut Antworten ist nicht gut genug
Gut - aber leider nur die halbe Miete! Genau so intensiv sollten Sie sich damit beschäftigen, welche Fragen Sie stellen möchten.
Schließlich ist ein Vorstellungsgespräch keine Einbahnstraße und es gilt auch für die eigenen Erwartungen und Vorstellungen genügend Stoff zu erhalten, um schließlich die Entscheidung zu treffen: Möchte ich bei diesem Arbeitgeber arbeiten.


Gut gewappnet ins Vorstellungsgespräch
Sie sagen, in der jetzigen Wirtschaftslage muss man froh sein, überhaupt einen Job zu bekommen? Wenn sich aber dieser Job als Flop erweist, kann das weitreichende Konsequenzen haben.
Entweder Sie beißen die Zähne zusammen und halten durch oder sie kündigen wieder und erhalten dann drei Monate eine Sperre beim Arbeitslosengeld. Es empfiehlt sich also doch, mit offenen Augen und gut gewappnet mit eigenen Fragen in das Vorstellungsgespräch zu gehen.


Welche Fragen bieten sich an?
Wer sich nur auf Triviales begrenzt, wie zum Beispiel.: Wie viele Mitarbeiter haben Sie? Welche Produkte stellen Sie her? oder Wie sieht bei Ihnen die Gleitzeit aus, vertut wertvolle Zeit, da diese Informationen in der Regel auch über die Homepage oder sonstige Publikationen des Unternehmens in Erfahrung zu bringen sind.
Solche Fragen werfen auch kein besonders gutes Licht auf Sie als Bewerber. Immer wieder wird bestätigt, dass Personaler die Qualität eines Bewerbers nicht zuletzt auch an der Qualität seiner Fragen erkennen, nach dem Motto: Stelle mir Deine Fragen und ich sage Dir, was für ein Bewerber zu bist.


Keine Fragen geht gar nicht
Einen ganz schlechten Eindruck macht es dabei, wenn Sie als Bewerber überhaupt keine Fragen haben.
Generell gilt, dass Ihre Fragen ein inhaltliches Interesse an der Tätigkeit und dem Unternehmen zeigen sollten.


Beispiele
* Mit welchen Bereichen werde ich auf der Position besonders eng zusammen arbeiten?
* Wie erfolgt die Einarbeitung?
* Gibt es einen Vorgänger auf der Stelle oder wird diese neu geschaffen?
* Welche Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie auf dieser Position?
* In welchen Marktsegmenten planen Sie verstärkt tätig zu werden?
* Mit welchen Kompetenzen ist die Stelle ausgestattet?
Wohl dem, der sich im Vorfeld schon gut informiert hat und auf der Grundlage dieses Wissens weitergehende Fragen stellen kann. Dies zeugt von Engagement und Sachverstand.
* Wie ich der Presse entnommen habe, planen Sie hier am Standort eine neue Produktionslinie einzurichten. Welchen Einfluss hat das im Hinblick auf die zu besetzende Stelle?
* Sie planen eine verstärkte Bearbeitung des osteuropäischen Marktes. Was bedeutet dies für die zu besetzende Stelle und die damit verbundene Reisetätigkeit?


Was Sie nicht fragen, sondern rausfinden sollten
Auch wenn für Sie als Bewerber das Betriebsklima sicherlich ein wichtiges Themengebiet ist, bietet sich eine diesbezügliche, direkte Frage nicht an. Welcher Arbeitgeber wird schon offen zugeben, dass das Betriebsklima bei ihm schlecht ist?
Hier ist es wesentlich ergiebiger, wenn Sie versuchen, aus dem Verhalten Ihrer Gesprächspartner untereinander Rückschlüsse zu ziehen.
* Werfen sich die Unternehmensvertreter gegenseitig die Bälle zu und zeigen auch Humor?
* Wie geht der Personalchef z.B. mit seiner Assistentin um?
* Behandelt er sie höflich oder schnauzt er sie an?
* Welche Stimmung spüren Sie im Unternehmen?
* Laufen alle mit hängenden Köpfen umher oder herrscht eine entspannte, freundliche Atmosphäre?
Besonders ergiebig ist es, wenn Sie die Gelegenheit bekommen, auch Ihre zukünftigen Kollegen im Rahmen des Vorstellungsgespräches kennen zu lernen. Fragen Sie ruhig danach, ob Sie den Arbeitsplatz besichtigen können, dann ergibt sich der Kontakt in der Regel von alleine.
Viele Bewerber sind sich unsicher, ob Sie selbst das Thema Gehalt als Frage aufgreifen sollten. In der Regel ist dies nicht notwendig, da unternehmensseitig dieses Thema auf jeden Fall angesprochen wird, wenn die Zeit dafür reif ist.


Und zum Schluss:
Die in Stellenanzeigen genannten Anforderungsprofile decken sich häufig nicht wirklich mit den tatsächlichen Anforderungen der betreffenden Position.
So kann es sehr sinnvoll sein nochmals gezielt nachzufragen, welche Erwartungen Ihr potenzieller Vorgesetzter mit der Besetzung der Stelle verbindet.
Anders ausgedrückt: Wie soll sich die Situation zum Beispiel nach einem halben Jahr darstellen, damit er zu dem Schluss kommt, den richtigen Kandidaten eingestellt zu haben. Nur wenn Sie die wirkliche Messlatte kennen, haben Sie auch eine seriöse Chance, erfolgreich darüber zu springen.

VON DORIS BRENNER MONSTER.DE

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