Etwa 3.700 Hektar Fläche hat die BioBoden Genossenschaft bis heute für ökologischen Ackerbau gekauft und gesichert. Dazu gehören 25 Höfe und landwirtschaftliche Betriebe. Dabei hat das Ganze klein begonnen: 2007 schien es, als würden die Anbauflächen von 13 ostdeutschen Landwirten, darunter Stefan Palme und Rolf Henke, von Spekulierenden aufgekauft werden; die Bio-Bauern Palme und Henke wendeten sich deshalb an die GLS Treuhand e.V. und die GLS Bank, um finanzielle Hilfe zu bekommen. Diese schlossen sich 2009 mit der Stiftung Evidenz und der BioBoden Gesellschaft zur Genossenschaft „BioBoden“ zusammen. Sie suchten Kapitalunterstützung und kauften der BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH) die Flächen wieder ab – sie sind auch heute noch Teil des größten ökologisch bewirtschafteten Ackergürtels am Stück in ganz Europa.
Welche Entwicklungen haben dazu geführt?
Der Norden Deutschlands ist schon immer von Großgrundbesitz dominiert. Dort wird entsprechend mit den typischen Problemfeldern gekämpft: den Boden auslaugende Monokulturen, verlorene Heimaten für wilde Tiere, ausgespülte einst fruchtbare Böden, Tiersterben durch Pestizide usw. Zu DDR-Zeiten wurden solche weiten privaten Landstreifen in Agrargenossenschaften umgewandelt. An einen derer Grundzüge will sich die BioBoden Genossenschaft anlehnen: Sie sehen Boden, Natur, Ökologie in der Verantwortung aller, mindestens aber vieler Menschen. Die Idee zur Genossenschaft ist zusätzlich aus einer Not heraus geboren, in die immer mehr landwirtschaftliche Kleinbetriebe vor allem im Norden Deutschlands geraten und geraten sind. Wer Ackerfläche besitzt, kann sie finanziell oft nicht halten; wer keine hat, kann den Kauf von fruchtbarem Boden nicht stemmen. Die BVVG versteigert Äcker nämlich zum Beispiel an den Höchstbietenden, industrielle Großbetriebe und zahlungskräftige Investoren können kleine Bauern daher leicht überbieten. Sie bewirtschaften den Boden aber meist nicht ökologisch nachhaltig. Das Aus für viele Landwirte und Landwirtinnen? Das will BioBoden verhindern.