VON NORA GRAF | 21.10.2014 17:02

Wie werde ich eigentlich Hochzeitsplaner?

Für viele Paare soll es der schönste Tag in ihrem Leben werden : Der Tag der Hochzeit. Unvergesslich soll er sein und vor allem: Es soll nichts schief gehen, alles soll reibungslos verlaufen. Dafür kommen immer häufiger Hochzeitsplaner – auch Weddingplanner genannt – ins Spiel, die die Vorbereitung und Durchführung des wichtigen Tages im Leben der Brautleute übernehmen. Das weckt bei vielen romantische Assoziationen, kann für den Hochzeitsplaner aber auch schon mal recht stressig werden. Was verbirgt sich genau hinter diesem Trendberuf? Und wie wird man das?



Hochzeiten werden immer aufwendiger

Im Durchschnitt sind die Kosten von Hochzeiten in den letzten Jahren um etwa 15 Prozent gestiegen. Mittlerweile belaufen sich die Kosten im Durchschnitt auf 10.000 Euro, manche behaupten sogar auf 30.000 Euro. Das liegt womöglich auch daran, dass die Heiratswilligen in Deutschland im Durchschnitt älter sind als es noch vor etwa zwanzig Jahren der Fall war. Männer heiraten durchschnittlich mit 33,3 Jahren, Frauen mit 30,5 Jahren (Stand 2012). Das bedeutet natürlich auch, dass viele schon seit Jahren berufstätig sind. Sie können sich daher eine kostspielige Feier samt Weddingplanner leisten und nebenbei auch noch dem Planungsstress aus dem Weg gehen.

Studis starten durch - Start-Up schon während des Studiums?

Wege zum Weddingplanner

Der Beruf ist nicht geschützt, daher gibt es auch einige Quereinsteiger in diesem Bereich. Man sollte aber in jedem Fall ein paar wichtige Kompetenzen mitbringen: Vor allem sollte man Spaß am Organisieren besitzen, denn Feste mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr sind keine Seltenheit. Und damit der Tag der Hochzeit auch reibungslos abläuft, muss der Hochzeitsplaner jedes noch so kleine Detail im Hinterkopf haben und, wenn nötig, kreativ und flexibel auf eventuelle Probleme reagieren können. Überdies braucht man in diesem Beruf auch ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl, da jedes einzelne Brautpaar ganz individuelle Wünsche und Vorstellungen von dem großen Tag hat. Nicht zuletzt sollte man auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können.

Wenn junge Leute schon nach der Schule den Wunsch hegen, Hochzeiten zu planen, können sie zum Beispiel eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann machen oder Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Eventmanagement studieren. Wer sich erst nach Jahren im Beruf dazu entscheidet, Weddingplanner zu werden, hat diverse andere Möglichkeiten. So bieten zum Beispiel die Industrie- und Handelskammer (IHK) einige Kurse zum Eventmanager-Hochzeit, zum Hochzeitsplaner oder Wedding Planner an. Dort bekommt man eine fundierte Grundausbildung, auch im Hinblick auf die Existenzgründung, und am Ende hält man dann das IHK-Zertifikat in den Händen. Damit ist der Grundstein in die Selbstständigkeit gelegt. Das Blackford Center für professionelle Hochzeitsplaner bietet überdies einen Diplom-Fernlehrgang mit entsprechendem Abschluss an.

Ein lukratives Geschäft?

Während die einen behaupten, das Geschäft mit der Hochzeit sei sehr lukrativ (das Honorar beträgt zwischen 10 und 20 Prozent des Gesamtbudgets der Hochzeit), sagen andere, dass man dadurch keineswegs reich wird und sich den tatsächlichen Stundenlohn lieber nicht ausrechnen sollte. Überdies ist der Sommerurlaub für Hochzeitsplaner meist passé, denn da herrscht Hochbetrieb und fast jedes Wochenende findet eine Hochzeit statt. Doch ein großes Plus an der Tätigkeit ist in jedem Fall, dass man sein eigener Chef und in der Regel von fröhlichen, glücklichen Menschen umgeben ist.