VON JULIA ZETZ
|
16.10.2014 18:02
Verschuldetes Deutschland
Am Silvestertag des Jahres 2013 betrugen die Schulden der Bundesrepublik Deutschland 2.044 Milliarden Euro. Eine verdammt große Zahl mit verdammt vielen Nullen. Davon entfielen genau 1.281 Milliarden Euro auf den Bund, 134 Milliarden Euro auf die Kommunen und 629 Milliarden auf die Länder. (Quelle: Wikipedia, Stand: 14.10.2014). Damit konnte zum ersten Mal ein Rückgang der Staatsverschuldung in Deutschland verzeichnet werden.
Zu genau dieser Sekunde zeigte die Deutsche Schuldenuhr 2.166.801.993.208 Euro Schulden und mit jeder Sekunde steigt die Zahl um etwa 1.500 Euro. Es ist nun zu bedenken, dass ein Tag mit 86.400 Sekunden zu einem Anstieg der Staatsverschuldung von rund 129.600.000 Euro führt. Auch das scheint eine ganze Menge zu sein und dennoch liegt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weit hinten auf der Liste der verschuldeten Euroländer. Laut dem Vertrag von Maastricht darf für ein Euroland die Staatsverschuldung nur bei 60 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen. In Deutschland sind es offiziell knapp 80%. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Berücksichtigt man nämlich bei der Berechnung außer den expliziten auch die impliziten Staatsschulden, also etwa die laufenden sozialstaatlichen Kosten, sieht die Sache schon anders aus: Die gesamte Staatschuld liegt dann angeblich bei 283 Prozent des BIP.
Armut - Alltag in Deutschland
"Arm trotz Arbeit" ist in Deutschland traurige Realität. Nach neuesten Zahlen liegt das statistische Armutsrisiko bei 15,2%, Tendenz steigend
[...]»
Gehen die Staatsschulden jetzt in Rente?
Die Uhr der Staatverschuldung konnte in diesem Jahr etwas langsamer laufen, denn zum ersten Mal seit dem Jahr 1950 konnte Deutschland seine Schulden etwas abbauen. Der Staat zahlte 1,5 Prozent zurück, das entspricht rund 30 Milliarden Euro. Waren wir also sparsam? Leider nein, denn es wurden lediglich nur
die sogenannten Sonderhaushalte entlastet. Für jeden
einzelnen Bürger stellt sich dabei aber die Frage: Welche Auswirkungen hat die Staatsverschuldung auf mich?
Letztlich wirkt sich der wachsende Berg an Staatsschulden vor allem auf die Steuerzahler aus, denn
eine Milliarde Euro Mehrschulden kostet 15 Millionen Euro mehr Steuern. Eine höhere Steuerbelastung führt zwangsläufig zu weniger Nettoeinkommen auf dem eigenem Konto. Bei steigenden Ausgaben für die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom und Lebensmittel bleibt für den einzelnen Bürger dann unterm Strich weniger übrig.
Ein möglicher Ausweg ist die bereits eingeführte Schuldenbremse, die vorschreibt, dass die Neuverschuldung ab dem Jahr 2016 lediglich 0,35 Prozent des BIP betragen darf. Diese Zahl steht natürlich der angeblichen Gesamtverschuldung von 283 Prozent des BIP sehr deutlich gegenüber. Der Bund der Steuerzahler fordert dennoch mehr Eigenverantwortung von uns allen durch die Übernahme von öffentlichen Verwaltungsaufgaben und mehr Eigeninitiative. Ob sich dadurch allerdings die Staatsverschuldung nachhaltig senken lässt bleibt fragwürdig.
-
Demokratie in Gefahr – Die Ergebnisse des Bertelsmann Transformation Index 2016
Im Februar 2016 hat die Bertelsmann-Stiftung den zweijährig erscheinenden Transformation Index (BTI) veröffentlicht. Die Studie untersucht die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage von Transformations- und Entwicklungsländern. In diesem Jahr fallen die Ergebnisse für die weltweite demokratische Qualität bedenklich aus: Demokratien werden undemokratischer, Autokratien und Diktaturen werden radikaler. Als Ursachen werde vor allem die Ereignisse während des arabischen Frühlings und anderer Rebellionen wie dem Euromaidan benannt. Aktuelle Geschehnisse, die sich höchstwahrscheinlich ebenfalls verheerend auf die Demokratie ausgewirkt hätten, konnten dabei überhaupt nicht mehr in den BTI aufgenommen werden. UNI.DE berichtet.
[...]»
-
Demokratie? Ohne mich!
Das demokratische System in Deutschland funktioniert nur durch die Beschlüsse der gewählten Abgeordneten der einzelnen Fraktionen. Fehlen jedoch die Abgeordneten im Parlament, können kaum fruchtbare Diskussionen und kritische Betrachtung zustande kommen. Der Beschluss des neuen Meldegesetzes wurde 2012 etwa nur von einem Bruchteil des Parlaments durchgewunken. Kein Einzelfall: Viele Abstimmungen der aktuellen Legislaturperiode müssen ohne einen Teil der Abgeordneten auskommen. Wer sind die Spitzenblaumacher im Bundestag und wofür werden diese Abgeordneten eigentlich bezahlt? UNI.de hat sich umgehört.
[...]»
-
Kasachstan – ein Land mit vielen Umweltproblemen
Südlich von Russland und westlich von China gelegen ist Kasachstan das größte Land unter den zentralasiatischen Staaten. Doch ist es auch das Land mit den größten Umweltproblemen in der Region. Hier wurden zu Sowjetzeiten Nuklearversuche durchgeführt und Fehlmanagement von landwirtschaftlichen Bewässerungsprojekten brachte den Aralsee, einst einer der größten Binnengewässer der Erde, an den Rand der Austrocknung. Die Folgen dieser Einschnitte in die natürliche Umwelt des Landes haben dramatische Folgen für die Bewohner und die Landschaften Kasachstans. UNI.DE gibt einen Überblick.
[...]»
-
Bild, BamS und Politik
Dass die „Bildzeitung“ gegen Minderheiten wie ALG-II-Empfänger, Muslime oder Asylanten hetzt, ist nichts Neues. Doch eine neue Studie einer Gewerkschafts-Stiftung zeigt: Bild und BamS treten mit dem Anspruch auf, relevante politische Akteure zu sein. Ihr Einfluss auf die Entscheidungsträger in Berlin soll primär ihrem Profit dienen. Dabei ist der Springer-Konzern leider nicht mehr Schmuddelkind, sondern Vorreiter der Branche.
[...]»
-
Die Erbenrepublik
Das nächste Jahrzehnt gilt in Deutschland als Dekade der Erben. Dies liegt an den beträchtlichen Reichtümern, die die Nachkriegsgeneration in wirtschaftlich paradiesischen Zeiten anhäufen konnte, und die bald weitervererbt werden. Das Institut für Altersvorsorge berechnete, dass im nächsten Jahrzehnt jedes Jahr 250 Milliarden Euro an Privatvermögen an die nächste Generation transferiert werden. Die Gesamtsumme liegt irgendwo zwischen zwei und vier Billionen Euro. Was macht dieser einzigartige Vermögenstransfer mit einer Gesellschaft, in der schon jetzt die Herkunft maßgeblich ist für Wirtschafts- und Bildungserfolg?
[...]»
-
Filmkritik: Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Zeit ist relativ. Dokumentarfilmer Florian Opitz, hat sich auf die Suche nach ihr begeben und
stellte fest, dass wir durch Globalisierung zur Geisel der Zeit geworden sind, in der Freizeit immer mehr zum Luxus wird.
[...]»
-
Stabilität durch Vielfalt: Schattenbanken vs. Systemrelevanz
In den Medien wurde bereits viel über Schattenbanken berichtet. Häufig wird auf die Definition des
Finanzstabilitätsrates zurückgegriffen, der Schattenbanken nach den jeweiligen Akteuren definiert. Durch begriffliche Abgrenzungen werden unter Umständen aber auch Marktteilnehmer ausgeblendet, die den gleichen grundlegenden psychologischen Mechanismen folgen wie Schattenbanker. Viele Akteure der Finanzkrise 2008, wurden nämlich bis heute nicht zur
Rechenschaft gezogen .
[...]»
-
Staat weiter in der Verantwortung – Betreuungsgeld verfassungswidrig
Es ist als „Herdprämie“ oder „Hausfrauengehalt“ bekannt. Das Betreuungsgeld benachteiligt Frauen und verschiebt Missstände um Kita-Plätze in die private Ebene, so wetterten die Gegenstimmen. Nun ist der Streit um das Betreuungsgeld, das am stärksten von der CSU verteidigt wurde, durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts beendet. Es erklärte das Betreuungsgeld als verfassungswidrig. Was das Betreuungsgeld überhaupt ist und warum es verfassungswidrig ist, erklärt UNI.DE.
[...]»
-
Welchen Wert hat geistiges Eigentum? Von der Kostenlos- (Un-) Kultur im Netz
Nirgends werden Urheberrechte derart mit Füßen getreten wie im Internet. Insbesondere Vertreter der Piratenpartei ziehen daraus die Schlussfolgerung, geistiges Eigentum in Frage zu stellen. So sollen Künstler etwa von einem bedingungslosen Grundeinkommen oder Crowdfunding-Projekten leben, statt sich von gierigen Verwertungsgesellschaften ausbeuten zu lassen. Damit propagieren die Netzaktivisten das geistige Mittelmaß einer noch nicht arbeitsteiligen Gesellschaft – und stellen unsere Wirtschaftsweise in Frage.
[...]»
-
Frauen in Ägypten - Opfer sexueller Gewalt
Schon lange ist sexuelle Belästigung von Frauen ein
Problem in Ägypten. Auf offener Straße sind Frauen sexueller Belästigung ausgesetzt und müssen mit gewaltvollen Reaktionen rechnen, wenn sie sich wehren wollen. Seit der Revolution 2011 hat sich das Problem noch verstärkt. Auf dem Tahrir Platz kommt es mittlerweile zu öffentlich organisierten Vergewaltigungen und laut einer Studie fühlen sich 86,5 Prozent der ägyptischen Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln
nicht mehr sicher.
[...]»