Damit man die Rohstoffzufuhr weiterhin aufrechterhalten kann, muss immer tiefer und immer mehr gebuddelt werden. Die Ressourcen werden knapp, bald wird es nicht mehr reichen, Mutter Erde auszuhöhlen. Es geht aber einfacher: Tonnen von achtlos weggeworfenem Müll in deutschen Haushalten bergen ein Rohstoffpotential ungeahnten Ausmaßes. Eine Tonne alter Handys zum Beispiel enthält 50mal soviel Gold wie eine Tonne aus einer ertragreichen Goldmine. Fernseher, Telefonen, Autos liefern jede Menge Silber, Kunststoff und Altpapier und werden zu Höchstpreisen gehandelt. Mit dem Verkauf von alten Bratpfannen könnte man mittlerweile sein Einkommen bestreiten.
In einer Studie für die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat das Institut für Wirtschaft Köln 2009 einen Rohstoff-Risiko-Index entwickelt. Gleich 14 Rohstoffe, vom Seltenerdenmetall Ydrium über Phosphat und Lithium bis zu Chrom haben die Wissenschaftler als rot eingestuft: Die Nachfrage hierfür ist so groß, dass ihre Versorgung in Zukunft nicht mehr so leicht gegeben sein wird. Wenn Rohstoffe knapp werden, wird Recyclen wieder attraktiv, die entsprechenden technischen Anlagen hätte Deutschland, jedoch verlassen immer noch jährlich mehr als 155.000 Tonnen Elektroschrott die deutschen Häfen Richtung Afrika oder Asien, wo sie illegal entladen und nur ein Bruchteil davon fachgerecht recycelt werden.
Zu einem Drittel besteht der Schrott aus PC- und Fernseh-Bildschirmen. Die Geräte enthalten neben gesundheitlich unbedenklichen metallischen Rohstoffen auch eine ganze Reihe Gifte. Diese müssten eigentlich aussortiert verwertet werden, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht zu belasten.