VON JULIA ZETZ
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22.03.2012 14:56
Später Wissenshunger
Der Bildungshunger wächst auch im Alter. Wo die jungen Studenten endlich die Uni verlassen dürfen, schreiben sich viele ältere Wissbegierige an den deutschen Hochschulen ein. Gerade die Geisteswissenschaften sind sehr beliebt.
Bildung ist der Schlüssel für die moderne Gesellschaft. Universitäre Weiterbildung ist nicht mehr nur für junge Abiturienten, viele „ältere Semester“ schreiben sich an den deutschen Hochschulen ein.
Studium und Familie – wie geht das?
Was bewegt jemanden der bereits fest im Berufsleben steht zu einem Studium? Susanne S. möchte einen beruflichen Neustart wagen. „Nach 20 Jahren als Bürokauffrau habe ich viel erlebt: Insolvenz, Unternehmensverkauf und vieles mehr. Das macht mich mürbe. Nach dem Abitur habe ich bereits einmal ein Studium angefangen, aber wegen dem Nachwuchs wieder aufgegeben. Jetzt kommt der zweite Anlauf im Fernstudium.“.
Viele der Studenten, die sich erst spät zu einem Studium entschließen, haben bereits einen Anlauf hinter sich, aber einen beruflichen Neustart wollen sie nicht immer wagen. Dragan A. musste sein Studium vor 20 Jahren wegen des Bürgerkriegs in seinem Heimatland abbrechen. Nach Deutschland geflüchtet bekam er damals nur Helferjobs. Er absolvierte eine Berufsausbildung und bekam eine Stelle beim Bund. „Irgendwie hat mir ein Philosophie-Studium gefehlt“, sagt er heute, „nur um es mir selbst zu beweisen.“
Die grauen Zellen in Schwung halten
Viele Hochschulen bieten ein sogenanntes Seniorenstudium an. Dabei können sich die älteren Studenten in einzelne Kurse einschreiben und als Gasthörer die Vorlesungen mithören. Prüfungen dürfen sie allerdings nicht schreiben, ebenso sind zulassungsbeschränkte Studiengänge tabu. Das genügt vielen aber nicht. Günter P. ist 62 Jahre und wollte nach dem Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst nicht untätig zu Hause sitzen. „Aber mit den Youngstern wollte ich mich nicht an einer Uni tummeln“. Er entschied sich für ein Fernstudium. Im Studium der Kulturwissenschaften geht der Pensionist auf. „Hier kann ich mich mit dem beschäftigen, was einerseits weit weg von meinem alten Beruf liegt und zum anderen einen erfreulichen Blick auf die wirklich interessanten Winkel des Daseins bietet“.
Die Bundesbildungsministerin schätzt die Zahl der Seniorenstudenten auf rund 25 000. Die meisten der Senioren haben mittlere Reife oder sogar Abitur, ein Studium blieb ihnen damals aber verwehrt. Geschichte, Theologie, Philosophie oder Literatur sind dabei die bevorzugten Fächer, so die Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung im Alter (BagWiWa).
In späten Jahren nochmal ein Studium aufzunehmen kann ganz unterschiedliche Gründe haben, viele versuchen einen beruflichen Neustart, andere möchten einfach im Alter das nachholen, was sie in ihrer Jugend verpasst haben.
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