VON RICHARD KEHL | 21.09.2011 17:21

Das Handy wird zum Arzt: Die neuen Gesundheits-Apps kommen

Handys werden in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen einnehmen. Sie werden für die medizinische Versorgung bald nicht mehr wegzudenken sein. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Studie des Instituts Research 2 Guidance. Die neuen Einsatzmöglichkeiten verdanken die Geräte vor allem den sogenannten Apps.

Apps sind speziell für Smartphones und Tablet PCs programmierte Anwendungen, um den Usern das Leben zu erleichtern. Es gibt nahezu keine App, die es nicht gibt, und täglich kommen immer neue hinzu. Jetzt sollen auch „Gesundheits-Apps“ sollen dort eingesetzt werden, davon 82 Prozent auf Smartphones und 69 Prozent auf den Tablet-PCs.

Spezielle Gesundheits-Apps eignen sich hervorragend zur Übertragung und Speicherung individueller Patientendaten und können den Gang in die Praxis oft überflüssig machen Sie sollen vor allem der Bekämpfung von Zivilisationskrankheiten dienen: Diabetes, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Asthma oder chronischer Bronchitis. Laut der Studie erwartet eine Mehrheit der Unternehmen im Gesundheitssektor, dass sich mobile Gesundheitslösungen in den kommenden fünf Jahren durchsetzen werden. 67 Prozent der Firmen sind der Ansicht, dass im Jahr 2015 die Mehrheit der Ärzte, Krankenschwestern und des medizinischen Personals in Industrieländern Gesundheits-Apps verwenden wird.

Das Verfahren funktioniert sehr einfach: Spezielle mobile, medizinische Geräte erfassen die relevanten Gesundheitsdaten eines Patienten und leiten sie an das Handy weiter. Das Handy wertet die Daten mit einer App aus und überträgt sie im Bedarfsfall an Arzt, Klinik oder Gesundheitszentrum. So entfallen teure stationäre Untersuchungen. EKG oder Blutdruckmessung können zu Hause vorgenommen und per Handy an den Arzt geschickt werden. Diabetiker können ihre Blutzuckerwerte vom Messgerät via Bluetooth in ein vom Arzt einsehbares Online-Tagebuch einstellen. Darüber hinaus gibt es unter anderem Anwendungen zur Überwachung der Medikamenteneinnahme, zum Abruf von Laborergebnissen, zur Fernüberwachung oder Fernsprechstunde. Durch mobile Überwachungsgeräte kann etwa die Nachsorgezeit im Krankenhaus verkürzt werden.

Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und die bereits starke Nachfrage von Patienten sind der Wegbereiter für diese neuen Apps. Die Gesundheits-Apps können helfen, Kostenanstiege und herrschende Personalnot im Gesundheitswesen zu dämpfen und Krankenkassenbeiträge zu stabilisieren. Die Technik macht einem das Leben zwar leichter und es können Kosten gespart werden. Leider geht so aber auch für viele Menschen das Zwischenmenschliche und Persönliche verloren. Dier ersten sogenannten Gesundheits-Apps sind bereits erhältlich, stecken aber noch am Anfang der neuen App-Ära.

Beispiele für Gesundheits-Apps findest du hier: http://www.asthmacoach.de/content/nuetzliche_gesundheits_apps/