VON JULIA ZETZ | 01.10.2014 13:54

Das erste Mal (verliebt)

Wer es schon einmal erlebt hat, der weiß wie es sich anfühlt. Die Welt dreht sich nur noch um diesen Menschen, sein Blick, seine Berührungen. Alles fliegt vorbei an der Realität, man befindet sich in einer rosaroten Blase aus Gefühlen, die niemals erschüttert werden können. Keine Sekunde verstreicht, ohne dass wir an den anderen denken müssen. Jede Nachricht löst ein unerschütterliches Lächeln aus. Nichts kann uns etwas anhaben, alles prallt an uns ab. Wir fühlen nichts außer dem Verlangen den anderen zu sehen, zu riechen, zu fühlen. Wir würden jede Hürde mit ihm nehmen, jedes Gewitter durchstehen und hinaus rennen und es rausschreien, es jedem erzählen, es jeden wissen lassen. Nichts kann uns dieses Gefühl zerstören, nichts kann es mindern oder gar auslöschen.


Ihre Aufregung stieg von Tag zu Tag. Es wäre einfach gewesen, ihn um ein Foto zu bitten, aber das wollte sie nicht...

Wir schreiben unsere Geschichte

Mit diesem Menschen erleben wir etwas Wunderbares, Außergewöhnliches, Echtes. Jede Berührung gleicht einem Stromschlag durch unseren ganzen Körper und dennoch möchten wir tausende solcher Momente erleben. Wir möchten stundenlang in seine Augen sehen, uns darin verlieren, seine Hand halten. Wir möchten uns wohlfühlen, uns geborgen fühlen uns zu Hause fühlen. Wir möchten genauso viel zurückbekommen wie wir bereit sind zu geben. Und wir schreiben damit unsere eigene kleine Geschichte, denn es wird niemals mehr so sein wie mit diesem Menschen. Sollten wir dieses Gefühl noch einmal erleben wird es sich zwar nicht ändern, aber es wird sich anders anfühlen. Es wird leichter oder schwerer sein, es wird intensiver oder oberflächlicher sein. Wir fühlen es immer anders, mit jedem Mal wird es schwerer dieses Gefühl zuzulassen. Mit jedem Stein den wir aus unserem Weg räumen, brauchen wir einen Moment länger um es zuzulassen.

Hügel überwinden um die Sonne zu sehen

Vielleicht verändert sich dieses Gefühl im Laufe der Jahre. Vielleicht können wir es schwerer zulassen, aber eines wird immer gleich bleiben: dieser eine Mensch, der uns das fühlen lässt, für den wir so viele Hügel überwinden müssen, ist unsere Sonne. Er strahlt für uns auch in dunklen Zeiten, erleuchtet unser Leben, wenn wir es brauchen und wärmt uns, wenn wir es am nötigsten haben. Dieser eine Mensch geht vielleicht schon sehr früh durch unser Leben. Vielleicht aber auch sehr spät. Wir müssen nur eines tun: ihn erkennen. Wenn wir einen Menschen treffen, der uns zum Lachen bringt, dessen Augen uns zur Ruhe kommen lassen, dessen Berührung unser Herz zum Springen bringt dann ist er es wert, alle diese wunderbaren Gefühle zuzulassen. Er wird es wert sein auf ihn zu warten, ihn zu vermissen und Sehnsucht nach ihm zu haben. Für ihn öffnen wir gerne unser Herz, öffnen die Augen und sehen die Sonne. In ihn verlieben wir uns und das vielleicht jeden Tag aufs Neue.