VON NORA GRAF | 22.03.2016 15:17

Freiwilliges Engagement in Deutschland – Eine Arbeitsgemeinschaft hilft dabei

In Deutschland sind derzeit etwa 12 Millionen Menschen ehrenamtlich aktiv. Manchmal möchte man sich auch gerne für etwas engagieren, weiß jedoch nicht wofür, beziehungsweise welche Tätigkeit die richtige für einen ist. Um das heraus zu finden, kann sich jeder an eine Freiwilligenagentur wenden. Einen umfassenden Überblick über diese lokalen Einrichtungen gibt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa e.V.), deren Ziel es ist, die Arbeit der vielen lokalen Freiwilligendienste mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.


Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) wurde 1999 von lokalen Freiwilligenagenturen – das sind Vermittlungsstellen für ehrenamtlich Interessierte – gegründet und ist sowohl partei- als auch konfessionsunabhängig, sowie als gemeinnützig anerkannt. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin, wo man mittlerweile 175 Mitglieder zählt. Die Hauptaufgabe des bundesweiten Dachverbandes besteht vor allem in der Beratung, der Vernetzung und der Unterstützung der lokalen Freiwilligendienste bei allen wichtigen Fragen.

Ein Hauptanliegen der bagfa ist es, eine Bürgergesellschaft zu etablieren, die sich unentgeltlich engagiert, die diese Gesellschaft aktiv mitgestaltet und in der alle die gleichen Chancen zur Entfaltung haben. Die Vision: eine solidarische Gemeinschaft. Die bagfa fungiert dabei als Expertin, an die sich jede Organisation aber auch einzelne Personen wenden können.

Grob kann man die Tätigkeitsfelder der bagfa in fünf Bereiche unterteilen: Sie unterstützt die lokalen Dienste bei der inhaltlich-konzeptionellen Entwicklung, beim Qualitätsmanagement und vertritt deren Interessen auf Bundesebene. Außerdem entwickelt der Fachverband gemeinsam mit seinen Mitgliedern eigene Projekte und beteiligt sich an bundesweiten Modellvorhaben. Aktuell unterstützt die bagfa mit dem Inklusionsprojekt die vielen Freiwilligendienste mit diversen Veranstaltungen, Fortbildungen und Informationen.

Ehrenamt während des Studiums

Ein weiterer Teil ihrer Arbeit besteht darin, die große Relevanz von bürgerschaftlichem Engagement und die Rolle der Freiwilligenagenturen vor Ort in der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Denn die Bundesarbeitsgemeinschaft ist überzeugt: Die Partizipation der Bürger ist unverzichtbar für ein demokratisches Gemeinwesen. Dafür vergibt sie einmal im Jahr mit dem Innovationspreis Auszeichnungen und Preisgelder an Freiwilligenagenturen.

Die bagfa ist stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern, um das Netzwerk noch weiter auszubauen. Jeder, der gerne einen neuen Dienst in seiner Nähe ins Leben rufen möchte, kann sich eine Broschüre zum Aufbau einer Freiwilligenagentur sowie ergänzende Materialien auf der Homepage herunterladen. Und wer schon Mitglied bei der bagfa ist und noch ein paar weitere Kriterien erfüllt, kann sich auch in die Freiwilligendatenbank der Aktion Mensch aufnehmen lassen und dort über seine Projekte informieren. Mit etwa 15.000 Einträgen ist sie die größte Engagementdatenbank in Deutschland. Die bagfa ist außerdem Mitglied im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und seit 2015 auch im Global Network of National Volunteer Centers (GNNVC).

Einige hören vielleicht zum ersten Mal etwas von Freiwilligenagenturen. Das wird sich hoffentlich in Zukunft durch die Arbeit der bagfa weiter ändern, denn ehrenamtliches Engagement kann nicht genug gewürdigt werden.