VON MELANIE KLÄGER
|
24.02.2012 13:54
Arme Professoren? – Besoldung in Teilen verfassungswidrig
Deutschlands Professoren verdienen zu wenig. So lautet ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das den Verdienst von deutschen Professoren zum Teil als verfassungswidrig einstuft. Wie viel verdienen sie denn nun tatsächlich und reicht das nicht für einen guten Lebensstandard? Was ist mit all jenen, die von so einem Gehalt nur träumen können?
3890 Euro sind nicht genug. Mit dieser Begründung klagte ein Hessener Chemieprofessor vor dem Bundesverfassungsgericht und bekam Recht. Dieses Urteil wirft nun fast automatisch die Frage auf, was ein angemessenes Gehalt ist? Ist ein Gehalt angemessen, wenn man sich damit ein Einfamilienhaus leisten kann? Ein neues Auto? Privatschulen und eine akademische Ausbildung für die Kinder? Oder ist ein voller Kühlschrank und ein Dach über dem Kopf nicht auch genug um angemessen leben zu können?
3890 Euro. Das liegt weit über dem Durchschnitt, was ein arbeitender Mensch in Deutschland verdient und ist dennoch nicht ausreichend. Eine Krankenschwester bekommt durchschnittlich 1800 Euro im Monat, hat Nacht- und Wochenenddienste (Quelle: Gehaltsvergleich.com). Was ist mit all den Dozenten an den Universitäten, die nicht das Glück haben in den Professorenrang aufzusteigen und dadurch verbeamtet zu werden? Das staatliche Bildungssystem bewegt sich zwischen zwei Extremen: Auf der einen Seite gibt es die Beamten, die auf Lebenszeit viel verdienen und die eine Uni kaum wieder los wird, egal wie gut oder schlecht sie letzten Endes im Hörsaal sind. Und denen gegenüber steht das Heer von freien Dozenten: wenig Geld für gute Leistung. Denn wenn die Uni diese wieder los werden will, muss sie sich nicht mal die Hände mit einer Kündigung schmutzig machen, es genügt schon ihnen im nächsten Semester einfach keine Aufträge mehr zu erteilen.
Auch um diesem Misstand entgegenzuwirken wurde 2005 die sogenannte W-Besoldung eingeführt, die sich aus einem Grundgehalt und Leistungszulagen zusammensetzt. Eben jene W-Besoldung wurde nun aufgrund erheblicher Schwankungen des Grundgehalts in den Bundesländern für verfassungswidrig erklärt. In Zahlen: Am wenigsten verdienen Juniorprofessoren in Berlin mit 3525 Euro und Hessen mit 3710 Euro, am Meisten gibt es in Baden-Württemberg und Bayern mit jeweils knapp 3900 Euro.
Das ist Jammern auf hohem Niveau, was sich heutzutage abgesehen von Beamten tatsächlich die wenigsten leisten können. Während große Teile der Bevölkerung froh ist, überhaupt einen Job zu haben, egal wie mies bezahlt er auch sein mag, wissen andere nicht wie sie mit 3890 Euro im Monat zurechtkommen sollen. Das soll mal einer der vielen Uniabgänger sagen, die sich um unbezahlte Praktika reißen, da sie irgendwann in ferner Zukunft einen Job versprechen.
Arme Professoren? – Nein armes Deutschland!
-
Schluss mit Generation Praktikum? Wie Praktika vom Mindestlohn beeinflusst werden
Ende vergangenen Monats wurde in Berlin der CLEVIS Praktikantenspiegel 2016 vorgestellt. Der Spiegel gilt als eine der wichtigsten Erhebungen, was Praktika, beteiligte Unternehmen und die Situation der Praktikantinnen und Praktikanten anbelangt. Zum ersten Mal spielte im Bericht auch das im Januar 2015 verabschiedete Mindestlohngesetz eine Rolle. Wie viel haben die Praktikanten im vergangenen Jahr verdient, wie haben sich Praktika aufgrund des Mindestlohngesetzes verändert? UNI.DE zieht eine kurze Bilanz mit den wichtigsten Fakten zu Praktikum und Mindestlohn.
[...]»
-
Studienfinanzierung leicht gemacht
Rund 800 Euro pro Monat benötigen deutsche Studierende, um ihre Ausgaben finanzieren zu können. Wie sich der Betrag zusammensetzt, kann je nach Stadt, Lebensstandard, Wohnung und Hochschule sehr unterschiedlich sein – daher ist es wichtig, den eigenen Bedarf genau zu kennen.
[...]»
-
Stipendien
Finanzierte Studiengänge
[...]»
-
Aufstiegs-BAföG: Neues Meister-BAföG öffnet seine Pforten für Hochschulabsolventen
Das neue Meister-BAföG, nun Aufstiegs-BAföG genannt, ist ab dem 1. August in Kraft getreten und verspricht höhere Fördersätze, höhere Zuschussanteile und einen höheren Freibetrag. Zudem können jetzt auch Hochschulabsolventen mit Bachelor-Abschluss und Studierende, die das Studium abgebrochen haben, von dem Angebot profitieren.
[...]»
-
Harvard, Stanford oder Yale
Zum Aufbaustudium an amerikanische Top-Universitäten
[...]»
-
Riester Rente
So bekommen auch Studenten die Förderung.
[...]»
-
BAföG - Ein kurzer Überblick
Wenn Mama und Papa nicht in die Tasche greifen, um während des Studiums mit Barem auszuhelfen, bleibt das berühmte BAföG das wahrscheinlich häufigste Mittel zur Studienfinanzierung. Das „Bundesausbildungsförderungsgesetz“ wurde 1971 verabschiedet, um „indivduell bedürftigen“ StudentInnen finanzielle Mittel zunächst als Vollzuschuss zur Verfügung stellen.
[...]»
-
Grünes Geld - Ethische Banken und nachhaltige Geldanlagen
Alternative Banken investieren das Geld ihrer Kunden in nachhaltige, z.B. ökologisch sinnvolle, Unternehmen und Projekte. Das bringt beiden Seiten Gewinn. Doch nicht jeder grüne Fonds hält, was er verspricht. Und wer ein ethisch korrektes Girokonto eröffnen will, muss bei allen zur Auswahl stehenden Kreditinstituten einen Nachteil in Kauf nehmen.
[...]»
-
Staatlich abgesegnet: Steuervermeidung in der EU
Spätestens seit der „Luxleaks“-Affäre ist bekannt, dass es in der Europäischen Union, was Steuerpraktiken betrifft, nicht immer mit rechten Dingen zu geht. Nach diesen Enthüllungen wurde eine Sonderkommission eingerichtet, um dem Verdacht nach zu gehen, Luxemburg gewähre Großkonzernen (Amazon) steuerliche Vorteile. Mittlerweile nimmt die EU-Kommission aber auch
Steuerregelungen in anderen Mitgliedsstaaten unter die Lupe.
[...]»
-
Bitcoins: Die digitale Währung
Seit Anfang 2013 erlebt die Online-Währung Bitcoin ein regelrechten Boom. Das Besondere an ihr: Keine Nationalbank garantiert für den Wert dieses Geldes, sondern nur die Community der Nutzer. Bitcoins werden im Internet erzeugt, ge- und verkauft, und alle Transaktionen werden von privaten Computern abgesichert. Dahinter steckt ein komplexes System – aber bislang kaum reale Ökonomie. Welchen Stellenwert der Bitcoin in Zukunft haben wird, bleibt abzuwarten.
[...]»