VON MARIA BAUM | 20.04.2010 09:36

Weltreise

Vielleicht kennst Du ja auch den Song „Das Zelt“ von Jeans Team: „Mach Dich auf in die Welt, in ein anderes Land, wo es Dir gefällt, bis zum Rand, und übers Meer, Dich hält hier nichts mehr…“

Dieses Lied habe ich immer wieder in meinem Uni-Abschlussjahr angehört und irgendwann damit angefangen, meinen langjährigen Traum WELTREISE zu planen und nach Abgabe der Magisterarbeit und der letzten Prüfung zu erfüllen.

Heute kann ich nur sagen: diese Zeit möchte ich auf keinen Fall missen! Und kann nur jedem Leser empfehlen, mal über den Tellerrand zu schauen, so viel wie möglich zu reisen oder eine Zeit lang im Ausland zu leben. Man lernt sehr viel – nicht nur über andere Kulturen und Länder – sondern auch über sich selbst. Und das Beste: Diese Erfahrungen und z.T. sehr abenteuerlichen Erlebnisse kann einem keiner mehr nehmen.

Um zum Song zurück zukommen: „Das Himmelszelt ist Dein Dach, mit all den Lichtern, die Dich leiten, von den Sternen, die Dich begleiten, kannst Du lernen klar zu sehen“. Auch hier kann ich mich der Band nur anschließen: Es war traumhaft z.B. unter dem Fidschi-Sternenhimmel in der Hängematte einzuschlafen. Und morgens vom Sonnenaufgang und dem Meeresrauschen geweckt zu werden.

Begonnen hat meine Reise ohne Gepäck in Thailand. Mit Backpack bin ich ein Monat später nach Malaysia gereist, wo mir ein frecher Affe erst mal meine Wasserflasche von meinem Rucksack geklaut hat. Von Singapur (Achtung: Kaugummi-Verbot!) ging es nach Bali – begrüßt hat mich dort ein Stromausfall am Flughafen. Zwei Wochen später saß ich im Flieger nach Australien und verbrachte die meiste Zeit bei einer Freundin in Cairns. Der nächste und längste Stopp (vier Monate) war Neuseeland, um in Wellington die Reisekasse aufzufüllen. Spontan habe ich von dort aus zwei Wochen Fiji Islands gebucht. Zurück bei den Kiwis brachte mich mein Around the World-Ticket von Auckland nach Südamerika. Mit einer Freundin erlebte ich eine tolle Zeit in den Ländern Argentinien, Peru und Bolivien. Ein unvergessliches Highlight und eine echte Herausforderung war der 4-tägige Marsch zum Machu Pitu. Die unglaublichen Strapazen haben sich aber gelohnt: Der Ausblick und das Inka-Dorf auf 2.360 Metern Höhe war einfach unbeschreiblich.

Im Song heißt es auch: „…und Du wirst sehen, Du wirst dich verändern, in all diesen Ländern“. Stimmt, laut Familie, Freunden und Bekannten habe ich mich verändert und hatte nach neun Monaten einige Anlaufschwierigkeiten, mich in Deutschland wieder wohl und heimisch zu fühlen. Ich konnte die in Armut lebenden Menschen nicht vergessen und sah anfangs fast jede Nacht die hungernden Kinder und Familien vor meinem Auge. Mir wurde klar, dass ich diese ungleichen Lebenssituationen nicht einfach so hinnehmen will, nur weil ich wieder in Deutschland lebe. So bin ich über Umwege zum Hunger Projekt gekommen.

Und zum Schluss: Ich kann mich Nilmara nur anschließen und sagen: mein Zuhause ist die Welt!